Über fünf Meter lang, zwei Meter breit und gut ein Meter achtzig hoch, dazu noch ein Grill von der Größe eines Kühlschranks – punkto Opulenz, Dekadenz und Overstatement gibt’s beim BMW X7 nicht viel nachzubessern. Das Tuningunternehmen Lumma tut’s trotzdem.
Text: Maximilian Barcelli / Bilder: Lumma
Geringes Gewicht bei gleichzeitig sehr hoher Steifigkeit; kein Wunder, warum Carbon im Autobau wichtig ist – besonders im Sportautobau. Manchmal aber, da macht selbst der üppige Einsatz von kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff das Kraut nicht mehr fett. Wie beim von Lumma getunten BMW X7. Da das Ding ohnehin gut 2,5 Tonnen wiegt, ist so eine Carbonmotorhaube auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wurscht. Geht ja mehr so um: Design. Wir sind uns auch relativ sicher, dass es rein technisch die vergrößerten Lufteinlässe nicht gebraucht hätte. Eine dieser gigantischen Doppelnieren könnte wahrscheinlich fünf X7-Motore mit ausreichend Luft versorgen.
Aber: Es gibt halt was her. Oder auch nicht, je nach Geschmack. Eines muss man Lumma aber lassen; sie ziehen ihren Weg konsequent durch. Von jeder Seite betrachtet, ist dieser X7 noch: ärger, breiter, extremer. Integrierter Heckdiffusor, ein Spoiler und die vier Endrohre schärfen das Heckdesign, an den Kotflügeln ist das mächtige SUV jeweils um fünf Zentimeter in die Breite gewachsen. Achso, fast vergessen: 24-Zöller.
„Große Klappe, nichts dahinter“ trifft beim Lumma CLR X7 trotzdem nicht zu. Weil die ursprünglichen 530 PS des M50i der Optik einfach nicht gerecht werden, spendieren die Tuner dem BiTurbo-V8 ein gewaltiges Leistungsupgrade. Mit Softwareoptimierung und der neuen Auspuffanlage will Lumma insgesamt 680 PS aus dem 4,4-Liter-Brocken rauskitzeln. Gleichzeitig werden die elektronischen Fesseln fürs Spitzentempo (250 km/h) abgenommen. Wie schnell der CLR X7 dann über die linke Spur der deutschen Autobahn fegen kann, ist nicht bekannt. Ebenso wie der Preis. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass weder das eine, noch das andere gering sein wird. Das Tuningpaket soll Mitte nächsten Jahres verfügbar sein.