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Mercedes-AMG GLA 35 und 45: Spaß muss sein

Sparen, sparen und nochmal sparen – und zwar nicht nur am CO2, sondern auch noch am Geld: Seit Dieter Zetsche den Chefsessel bei Daimler geräumt hat, ist der Spaß bei Mercedes gleich mit ausgezogen. Denn schon ohne Corona hatten die Schwaben zuletzt nicht viel zu lachen, und die Pandemie hat es nicht eben besser gemacht. Doch Angst haben gilt nicht und wenigstens ein bisschen Spaß muss sein, so lautet die trotzige Botschaft, die AMG jetzt mal wieder mit Leben füllen darf: Nach den Sommerferien beginnt die schnelle Truppe aus Affalterbach deshalb zu Preisen ab 52.838 Euro mit der Auslieferung von GLA 35 und GLA 45 und tritt damit den eindrucksvollen Beweis an, dass zumindest die Kunden bei Mercedes noch immer gut lachen haben.

Von Thomas Geiger

Den Einstieg markiert dabei wieder ein 35er, der wie alle Autos seiner Machart zwischen Baum und Borke steckt: Mit 306 PS und 400 Nm und einem Sprintwert von 5,2 Sekunden allemal ein SUV mit der Betonung auf S wie sportlich, versägt er zwar spielend die Serienmodelle und ist dem GLA 250 mit seinen 224 PS um Längen voraus. Doch selbst mit dem typischen Panamericana-Grill aller AMG-Modelle, einem bösen Sound und etwas mehr Finesse im Cockpit fehlt ihm zum authentischen AMG der letzte Biss.

Daran herrscht bei seinem großen Bruder kein Mangel: Das beginnt beim Design mit dem typischen AMG-Grill, den Powerdomes auf der Haube, dem Spoiler am Heck und den Kotflügeln, die sich vor lauter Kraft über die Reifen wölben. Und das endet beim Motor: Wie bei den Flachbauten auf der MFA-Plattform setzt AMG auch beim GLA auf den rekordverdächtigen 2,0-Liter, den die Tuning-Truppe aus Affalterbach zum stärksten Vierzylinder aus der Großserienproduktion hochgejubelt hat.

Das bedeutet schon für das Grundmodell stolze 387 und für den GLA 45 S sogar 421 PS und damit 40 PS mehr als beim Vorgänger. Das maximale Drehmoment klettert auf bis zu 500 Nm und weil für den Kraftschluss ein gründlich überarbeiteter Allradantrieb sorgt, resultiert daraus eine Beschleunigung, die den GLA zu einer rasenden Kanonenkugel auf Rädern macht: Den Sprint auf Tempo 100 schafft er im besten Fall in 4,3 Sekunden und wer danach den Fuß stehen lässt, wird im Grundmodell erst bei 250 und im 45 S bei 270 km/h eingebremst.

Garniert wird dieser Kraftakt mit einem eindrucksvollen Klangbild und einem knackig harten, knochentrockenen Fahrwerk. Zwar will man mit dem GLA 45 S ganz sicher nicht mit Kind und Kegel in den Sommerurlaub an die Adria fahren. Doch für eine Spritztour in die Alpen gibt es kaum ein besseres Auto – erst recht nicht, wenn man zwischendurch mal einen Abstecher zur nächsten Berghütte machen will.

Die AMG-Versionen machen aber nicht nur dem Fahrer Spaß, sondern auch dem Finanzer. Der muss zwar bei Verbrauchswerten zwischen 7,4 und 9,3 Litern womöglich ein bisschen was für die CO2-Angabe zurücklegen. Doch bei den stolzen Preisen dürfte trotzdem noch einiges in seinen Kassen hängen bleiben. Immerhin kostet der 35er knapp 10.000 Eure mehr als der GLA 250 mit 4Matic. Und beim GLA 45 S wächst der Preisunterschied dann schon auf 23.000 Euro – da huscht selbst dem nüchternsten Buchhalter ein Lächeln übers Gesicht.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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