Mercedes C-Klasse All-Terrain: SUV für Softies
Mountainbikes verkaufen sich wie geschnitten Brot, Jack Wolfskin, Mammut & Co. melden Umsatzrekorde und selbst Dachzelte sind auf Monate ausverkauft – nicht erst seit der Pandemie zieht es die zivilisierte Gesellschaft offenbar mit aller Macht in die Pampa. Diesem Trend folgt jetzt auch die neue Mercedes C-Klasse und gibt deshalb als All-Terrain den sanften Abenteurer. Nicht ganz so wuchtig und watzig wie ein SUV, aber mit einem größeren Aktionsradius als der konventionelle Kombi, feiert sie im September ihre Premiere auf der IAA in München und soll noch vor dem Jahreswechsel zu Preisen knapp über 50.000 Euro in den Handel kommen.
Den Unterschied macht Mercedes dabei vor allem unter dem Bodenblech. Denn mit neuen Dämpfern und größeren Rädern heben die Schwaben das T-Modell um vier Zentimeter an. Ausgefahrene Feldwege, fiese Furchen auf dem Weg zum Strand oder die Bodenwellen vor dem Bolzplatz können den Kombi deshalb nicht mehr stoppen. Und weil sie zugleich die Fahrprofile um zwei Programme für Schlamm, Schotter und Schnee erweitert haben, bietet der serienmäßige Allradantrieb noch ein paar zusätzliche Traktionsreserven.
Dazu gibt’s fürs Auge wuchtigere Schürzen an Bug und Heck und an den Flanken robuste Planken aus Plastik, mit den die C-Klasse etwas bulliger auftritt und sich zugleich gegen Kratzer und Steinschlag wappnet – wobei natürlich auch der Austausch dieser rustikalen Rüstung schwer ins Geld gehen dürfte und ein bisschen Vorsicht deshalb selbst im Unterholz nicht schaden kann.
Auch wenn der All-Terrain eher ein Lust- als ein Nutzfahrzeug sein dürfte, bewahren die Schwaben bei der Motorisierung eine gewisse Bodenhaftung und steigen nicht ganz oben ein. Sondern zum Start gibt es mit dem 1,5 Liter großen und 204 PS starken C 200 und dem C 220d mit 2,0 Litern und 200 PS jeweils nur einen Benziner und einen Diesel aus der unteren Hälfte der Palette. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Zwar erlaubt der All-Terrain wahrscheinlich mehr Abenteuer, als sich die meisten Mercedes-Kunden trauen – und als es bei uns die Straßenverkehrsordnung zulässt. Doch wissen die Schwaben natürlich auch, dass der Softie beim besten Willen nicht als echtes SUV durchgeht – und bereitend deshalb mit der Technik der C-Klasse für das nächste Jahr auch einen neuen GLC vor.