Zwei neue Modelle präsentierten die Herren aus Santa’Agata im Zuge des Genfer Autosalons. Die Gemeinsamkeit: Beide sind Frischluft-Boliden. Während das Tuch vom Lamborghini Huracán Evo Spyder schon vor rund einer Woche gezogen wurde, ist nun der Aventador SVJ Roadster an der Reihe.
Unter dessen Haube werkelt der gleiche Motor wie im Coupé. Heißt konkret: Zwölf Zylinder, sechseinhalb Liter Hubraum, kein Turbo, kein Kompressor, sondern schön freiatmend. Im Aventador SVJ Roadster bringt es das Aggregat auf 770 PS, das Drehmoment beträgt 720 Newtonmeter.
Wir werfen weiter mit Zahlen um uns: Auf die Waage bringt der radikale Frischluft-Lambo 1.575 Kilogramm, was erstens nur 50 Kilogramm mehr als das Coupé sind und zweitens ein Leistungsgewicht von 2,05 Kilogramm pro PS bedeutet. Um vom Stand aus die 200er Marke zu knacken, benötigt der Aventador SVJ Roadster in etwa so lange, wie ein Mazda MX-5 für den Sprint auf Landstraßentempo braucht – also rund 8,8 Sekunden. Die 100 erreicht das neue Oben ohne-Biest in läppischen 2,9 Sekunden, von 100 auf 0 km/h verzögert es innerhalb nur 31 Meter. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt über 350 Stundenkilometer, also Kapperl gut festhalten.
Es muss wohl nicht weiter erwähnt werden, dass dem hungrigen (und durstigen: Zwar sind die Verbrauchswerte des Cabrios noch unbekannt, das Coupé, an dem man sich orientieren kann, schluckt rund 20 Liter) V12-Motor zu lauschen für eine noch nie dagewesene Gänsehaut sorgen dürfte. Kalt lässt uns aber auch die Optik nicht, besonders in der edlen Launch-Farbe. Ansonsten sieht der Aventador SVJ Roadster atemberaubend wild aus – doch sämtliche Spoiler und Splitter sind nur dazu da, damit die Bude funktioniert. Keine Show also.
Ob die Bude funktioniert, wird sich eventuell auf der Nordschleife zeigen. Dort hält die Coupé-Version des Lamborghini Aventador SVJ mit einer sagenhaften Zeit von 6:44,97 Minuten den Rundenrekord. An diese Zeit wird der Roadster zwar nicht kratzen können, die 6:57 Minuten des Porsche 918 Spyder könnten aber angegriffen werden.
Eine schlechte Nachricht gibt es allerdings noch: Denn genau wie das Coupé ist auch der Roadster streng limitiert. Vom offenen Aventador SVJ werden gar 100 Stück weniger produziert – insgesamt entstehen also 800 Fahrzeuge. Wird wohl doch ein McLaren 720S Spider … oder so.