Peugeot 208 – (K)ein Haken
Der Peugeot 208 im Fakten-Check. Sie sitzen in einer gemütlichen Runde beisammen und irgendjemand schwingt die „Die Deutschen bauen die besten Autos“-Keule? Na dann sind Sie hier genau richtig..
Text: Rainer Behounek
Peugeot 208 Fakt 1 – Der Motor
Der Motor ist fantastisch. Das Testmodell ist mit einem 1,6-Liter Diesel ausgestattet, der über 120 PS und 285 Nm verfügt. Da geht was weiter! Der Vierzylinder hängt gut am Gas und überzeugt mit einer anständigen Elastizität auch in höheren Gängen. 9,4 Sekunden auf 100 fühlen sich viel schneller an, bei 190 km/h ist Schluss. Zwar sind die 3,6 Liter auf 100 Kilometer illusorisch, mit 5,4 Liter fährt man dennoch verbrauchsarm. Beim 50 Liter-Tank sind das knapp 1.000 Kilometer.
Peugeot 208 Fakt 2 – Das Fahrverhalten
Der Kleine fährt sich spritzig. 1.190 Kilogramm Eigengewicht, ein ultra-kleines Lenkrad und ein für Fronttriebler recht ausgewogenes Fahrverhalten treiben den Fahrspaß-Pegel in die Höhe. Das Sechsgang-Schaltgetriebe liefert auf knackige Weise die richtige Drehzahl und durch die kompakten Außenmaße wird die Scheitelpunktsuche zur Freude. Natürlich ist der 120 PS-208 kein 208 PS-GTi aber die Gene schlummern in ihm.
Peugeot 208 Fakt 3 – Das Raumgefühl
Trotz der kompakten Größe bietet der 208 viel Platz. Vorne sowieso aber auch hinten. Wenn es um optimale Raumausnützung geht, würde ich zum 5-Türer raten. Bei beiden Versionen bekommt der Kofferraum durch seine hohe Ladekante zwar ein Minus, der Fond lässt sich aber durch die zusätzlichen Türen einfacher erreichen. So schlecht braucht man der Kofferraum übrigens auch nicht reden – mit 311 bis 1.152 Liter Volumen nimmt er es mit dem Alltag leicht auf.
Peugeot 208 Fakt 4 – Die Ausstattung
Der Peugeot 208 hat – bei richtig gewählter Ausstattung wohlgemerkt – alles drin, was wir alle (glauben zu) brauchen. 2-Zonen-Klima, Panoramaglasdach, Parksensoren, Rückfahrkamera, Leder, Multimediadisplay mit Navi und Smartphone-Spiegelungsfunktion, und und und. Im Fakt vier finden wir aber auch die nervigsten Punkte des 208, allen voran der Vollalu-Schaltknauf des 6-Gang-Schaltgetriebes. Entweder der Entwickler ist in der Schalthand gefühlstaub oder aber er fährt privat Automatik und muss den Hebel nie angreifen. Im Sommer wird das Ding so schweineheiß, dass viele Peugeot-Fahrer (den Schaltknauf findet man nämlich in vielen Modellen) einen Socken drüber stülpen. Wieso muss ich mein Auto modifizieren? Sie lassen ihn dann im Winter auch gleich oben, weil man vor lauter Kälte fast kleben bleibt. Weit weniger schlimm aber gewöhnungsbedürftig ist die Bedienung des Multimediasystems: Auf dem gut ablesbaren Display sind die Bedienelemente so klein, dass man während der Fahrt nicht nur einmal die falschen Knöpfe drückt.
Peugeot 208 Fakt 5 – Der Preis
Der Preis des kleinen Franzosen beginnt bei günstigen 13.450 Euro und einem 68 PS starken 1,0-Liter Benziner mit Fünf-Gang-Schaltgetriebe. Die GT-Line, in der sich auch unser Testwagen befindet, startet bei 20.283 Euro und mit einem 1,2 Liter Benziner mit 110 PS, Start-Stopp und ebenfalls Fünfgang-Schalter. Der 120 PS-Traum-Motor startet bei 21.380 Euro. Viel Geld! Aber auch viel Auto für das Geld… aber viel Geld ist es schon.