Erfolgreiche Nierentransplantation
So fährt sich der neue BMW 7er
Als vor einigen Wochen die ersten Fotos der facegelifteten 7er Serie gezeigt wurden, war der Aufschrei groß. Die BMW-typischen Nieren seien zu riesig und würden ein tolles Auto mit einem noch tolleren Design kaputt machen. Beim Pressefahrtermin konnte ich mich aber vom Gegenteil überzeugen.
Fotos: Tizian Ballweber und BMW
In der Luxussuite eines Hotels im portugiesischen Faro steht sie da. In mattweiß und mit langem Radstand. Die neue BMW 7er Serie. Am Ende des langen Ganges erspähe ich den Kühlergrill, über den seit Wochen gesprochen wird. 40 Prozent größer sind sie geworden, die BMW-Nieren. Auch ich war nicht der größte Freund dieser Monsterdinger. Sie sahen auf den Fotos zu pompös aus, zu aggressiv, zu sehr: „Seht her! Ich bin hier!“ Einfach nach zu viel. So direkt vor meinen Augen ändert sich aber meine Meinung. Der 7er ist ein dickes Ding. Mit einer Länge von 5,1 bzw. 5,2 beim langen Radstand und einem Gewicht von 2 bzw. 2,1 Tonnen, gehört die Limousine zu den Schwergewichten auf unseren Straßen. Warum also dann nicht auch eine fette Front, die sich dem Rest anpasst?
Aber genug über die Außenhaut verloren. Viel wichtiger ist doch, was in diesem wunderbaren Fahrzeug aus Bayern steckt. Angeboten wir der 7er in 16 verschiedenen Antriebsversionen, verteilt auf die Ausführungen mit kurzem und langem Radstand.
Wir durften den 750Li bewegen. 530 PS schieben den 2,1 Tonnen Koloss in 4,1 Sekunden auf die magischen 100 km/h. Dabei wird man in die äußerst bequemen Ledersessel gedrückt und schwebt dank bester Federung über die Unebenheiten der portugiesischen Landstraßen.
Dabei ist der 750Li, wie es sich für einen BMW gehört, ganz und gar ein Fahrerauto. Alle Bildschirme, wie etwa das 12,3 Zoll große Kombiinstrumentendisplay, und Knöpfe sind dem Fahrer zugewandt. Das Lenkrad ist äußerst dick und griffig, womöglich eines der Besten in der Branche. Zudem gibt es viele Assistenten und Extras, die alle zu nennen den Rahmen dieses Artikels sprengen würden. Aber all das kommt am Ende auch den Passagieren im Fond zugute.
Denn erkennt der Fahrer eine Gefahr schneller, kann er dieser auch besser ausweichen. Eh logisch. Fährt der Chauffeur lieber, sitzt es sich hinten auch besser. Für zusätzlichen Komfort sorgen auf den Rücksitzen unzählige Luxusfeatures. Elektrische Sitze mit Heizung und Belüftung sind da gar nichts Besonderes mehr. Ein Extra das besonders hervorgehoben wurde: die Experience Modes. Die können durch das Aussprechen der Worte „Hey BMW“ oder „Hallo BMW“ aktiviert werden. Sagt man zum Beispiel: „Hey BMW, ich bin gestresst“, aktiviert der 7er das Relax-Programm und steuert dabei Ambientlicht, Klimaanlage, Duft, Sitzmassage, Abschattung, Sitzheizung bzw. Sitzbelüftung.
Neben der zweitstärksten Motorisierung, durften wir auch den Plug-in-Hybrid ausfahren. Ein Reihensechser Benziner mit 286 PS arbeitet dabei mit einem 113 PS Elektromotor zusammen. Die Systemleistung beträgt 394 PS und katapultiert den 7er in 5,1 Sekunden auf 100 km/h. Der Elektromotor hat eine Reichweite von 50 bis 58 Kilometer und schafft alleine maximal 140 km/h. Den Verbrauch gibt BMW mit 2,6 Litern an. In der Realität dürfte sich der 745Le deutlich mehr genehmigen.
Schönes Extra beim Hybrid: weil der E-Motor kaum zu hören ist, ist auch das Fahrgefühl noch leiser und ruhiger als im normalen 7er.