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Fiat Panda: White X6 looks like a panda

Der Song „Panda“ von Desiigner wirft Fragen auf. Meint der New Yorker Rapper, dass der „white X6“ wie ein Pandabär oder der Fiat Panda aussieht?

So oder so: Der Vergleich hinkt. Ein BMW X6 ist ein großes, aggressives SUV. Ein Panda ist zwar auch groß, aber (in der Regel) nicht aggressiv. Er ernährt sich von Bambus und weil der kaum Nährstoffe hat, tut er den ganzen lieben Tag im Grunde nichts anderes, als fressen. Der Fiat Panda geht da schon mit etwas mehr Tatendrang an die Sache heran.

Besonders auf den ersten Metern: Dort ist die elektrische Unterstützung leicht spürbar. Elektrische Unterstützung? So ist es! Wie den Cinquecento, den es aber auch als reines Elektroauto gibt, offeriert Fiat den Panda mittlerweile als Hybrid.

Darauf wird durch eine Plaketten am Heck stolz hingewiesen. Wobei das ein bisserl als Etikettenschwindel verbucht werden kann, ein richtiger Hybrid ist der Panda nämlich nicht. Der Dreizylinder-Motor mit einem Liter Hubraum und ohne Aufladung wurde lediglich mildhybridisert. Konkret wird in einer kleinen Lithium-Ionen-Batterie elektrische Energie gespeichert, die ein Riemenstartergenerator im 12-Volt-Bordnetz etwa durch Rekuperation erarbeitet – und auch wieder abgibt.

Verbirgt nicht, dass er ein Hybrid ist.

5 PS trägt dieser beim Anfahren zu den 70 Pferdchen des 1-Liter-Murls bei. Und das spürt man. Wirklich! Zumindest auf den ersten Metern, da spritzt er leichtfüßig los. Klar, die Realität – und die sind nun mal: 70 PS – holt uns schneller ein, als uns lieb wäre. Aber vor allem im urbanen Bereich geht einem punkto Antrieb selten Leistung ab.

Hauptaufgabe der elektrischen Komponente im Antriebsstrang ist aber natürlich nicht das flottere Anfahren, sondern das Sprit sparen. Das geschieht vor allem durch die Start-Stopp-Automatik: der Motor pausiert nicht nur bei Stillstand des Autos, sondern kann sich bis 30 km/h ausklinken – insofern halt keine Leistung abgerufen wird. Und insofern das Sechsgang-Getriebe im Leerlauf ist, ganz automatisch ist die Start-Stopp-Automatik also nicht.

Apropos Sechsganggetriebe: Das ist ein bisserl widerspenstig, irgendwie knochig, aber nicht das gute knackig-knochig. Grundsätzlich gibt es ein paar Dinge, die den Panda nicht gerade wie ein modernes City-SUV mit Hang zum Abenteuer (es gibt ihn freilich auch als Allradler) darstellen lassen. Fairerweise ist er das ja auch gar nicht, seit zehn Jahren wird der Panda quasi unverändert verkauft. Erfolgreich verkauft, nur so nebenbei.

Ins Hartplastik bedruckte Panda-Muster.

Über all die kleinen Ärgernisse tröstet uns der kleine Flitzer mit seiner grundsympathischen Art hinweg. Beispiel Hartplastik: Es ist das dominierende Element im Innenraum – nicht so witzig. Allerdings ist es an den Türen mit einem Panda-Schriftzug-Muster bedruckt – schon witziger!

Beispiel Aufbau: Der Italiener ist schmal, kurz und hoch. Nicht die besten Voraussetzungen für Fahrdynamik (das schwammige Fahrwerk macht’s nicht besser). Dafür bietet der Panda ein phänomenales Platzangebot für diese Abmessungen – und das dürfte für den potentiellen Kunden ohnehin wichtiger sein.

Was für diesen wohl auch eine übergeordnete Rolle spielt: der Verbrauch. Mit dem will der Fiat Panda als Hybrid ja besonders auftrumpfen. Der Test zeigt: Unter sechs Liter verfehlt man nur, wenn man wie der letzte Koffer fährt, was im Panda aber eh nur mäßig Spaß macht. Für einen Verbrauch mit einer vier vor dem Komma muss man sich hingegen schon verdammt zurückhalten. Keine Offenbarung also, aber ökologisch durchaus vertretbar. You got broads Atlanta? I got broads in Wien Neubau!

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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