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Seat Leon ST TGI: Dauertesttagebuch #5

Der aktuelle Seat Leon steht vor seiner Ablöse – Ende Jänner wird die neue, vierte Generation enthüllt. Und weil unser Dauertester, der Seat Leon ST TGI nun doch schon einiges an Kilometer runtergespult hat, wissen wir genau, was wir uns vom Leon IV wünschen. Viel ist das allerdings nicht.

Text: Maximilian Barcelli

Denn wenn uns die letzten rund fünf Monate eins gelehrt haben: der aktuelle Seat Leon ist ein komplett ausgereiftes Auto. Das ändert sich auch dann nicht, wenn er unkonventionell angetrieben wird. Etwa mit einem 1,5 Liter großen Vierzylinder, dessen Brennräume nicht nur Benzin-, sondern auch CNG-verträglich sind. Es gab keinen Moment, in dem wir uns ein anderes Aggregat herbeigewünscht hätten und in dem wir ein solches als effizienter empfunden hätten – sowohl ökonomisch als auch ökologisch. Einzig in Polen lagen einmal die Nerven etwas blank, weil dort Erdgas so exotisch ist wie Schneefall in Äquatornähe.

Umso erfreulicher, dass auch die neue, vierte Generation des spanischen Kompakten mit ziemlicher Sicherheit wahlweise als TGI vorfährt. Der Motor wird wohl der gleiche bleiben, immerhin setzten auch die neuen Generationen von VW Golf und Skoda Octavia auf den 130 PS starken TGI. Was sicherlich kein Schaden ist: das Triebwerk wurde erst 2019 überarbeitet, ist sparsam und auch wenn es sicherlich kein Quell der Dynamik ist, so haben wir uns nur in seltenen Fällen untermotorisiert gefühlt.

Überzeugen konnte uns der Seat Leon ST TGI im Jahr 2019 auch punkto Design. Der Spanier ist schärfer gezeichnet als etwa Golf oder Octavia, schafft es allerdings dennoch, ein harmonisches Gesamtbild abzugeben. Kurzgesagt: Nie underdressed, nie overdressed, immer genau richtig. Von unserem Standpunkt aus ist eine Revolution des Leon-Designs also gar nicht notwendig. Und das, obwohl das Midlife-Facelift auch schon wieder fast eine halbe Dekade her ist. Was bereits bekannt ist über die Optik der vierten Generation: das ein Hauptaugenmerk auf dem Thema Licht lag; so ist ein durchgehendes Leuchtenband am Heck zu sehen. Und den Innenraum wertet neue Ambientebeleuchtung auf.

Die hat unser Leon, der in der Ausstattungslinie FR noch ein bisserl sportlicher aussieht, aber auch. Genauso wie ein Infotainmentsystem mit Navigation, Bluetooth-Verbindung und eine induktive Ladeschale. Und trotzdem: wenn wir uns etwas von der neuen Generation wünschen, dann ist das ein moderneres Interieur (und vielleicht eine fette Cupra-Version … ). Nicht, dass das der Innenraum unseres Dauertesters eingestaubt wäre, doch das Facelift ist wie erwähnt mittlerweile vier Jahre her. In dieser Zeit hat sich in Sachen Digitalisierung nun mal extrem viel getan, was auffällt. Für Freunde analoger Knöpfe und Schalter und für diejenigen, die fahrenden Computern negativ gesinnt sind, punktet der Leon dafür mit wohltuender Schlichtheit ohne auf die wichtigsten praktischen und digitalen Lösungen zu verzichten.

Nicht eingestaubt, aber auch nicht modern: dem Interieur wird der Generationenwechsel wohl am besten tun.

Abschließend bleibt zu sagen: Das Jahr 2019 brachte vor allem eine Erkenntnis mit sich: Erdgas-Antriebe sind ausgereift, freundlich zu Umwelt sowie Geldbörse und schränken die individuelle Mobilität in keiner Weise ein – anders als manch andere alternative Antriebe. Wir freuen uns jedenfalls auf das Jahr 2020 mit dem Seat Leon ST FR, sind gespannt, wie er sich bei etwaigen wintersportlichen Aktivitäten schlagen, auf welchen Reisen er uns begleiten und wie er den Alltag bereichern wird. Wie er das bis dato gemacht hat, lest ihr unter den folgenden Links:

Dauertesttagebuch #1
Dauertesttagebuch #2
Dauertesttagebuch #3
Dauertesttagebuch #4

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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