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Neuer Skoda Octavia: Make the Zweispeichen-Lenkrad great again

So richtig zuhause hat sich der Skoda Octavia ja nie in der Kompaktklasse gefühlt. Die neue, vierte Generation entwächst diesem Segment nun endgültig.

Text: Maximilian Barcelli

Denn mit 4,69 Metern misst der Skoda Octavia IV noch einmal rund zwei Zentimeter mehr als der Vorgänger und ist damit dem VW Passat näher als dem Golf. Außerdem ist der Innenraum moderner und hochwertiger denn je – und nicht nur der. Dementsprechende Gretchenfrage: Bleibt der Preis (halbwegs) kompakt?

Eine Antwort darauf können wir noch nicht geben, sorry. Preise stellte Skoda nämlich noch nicht vor. Dafür sonst quasi alles. Etwa die Motoren: die Leistungsspanne reicht einstweilen von 110 PS bis zu 204 PS, wird dann aber noch – auch das ist bereits bestätigt – mit einem neuen RS nach oben hin komplementiert. Als konventionelle Antriebe offeriert Skoda drei Benziner und ebenso viele Selbstzünder. E-Mobilisten dürfen sich über zwei Mild-Hybride und einen Plug-in-Hybrid freuen und weil in Tschechien die CNG-Tankstellen aus dem Boden schießen, wie Maiglöckchen im Mai, gibt es den neuen Octavia auch mit dem 130 PS starken 1.5 TSI G-Tec.

Umgeben sind die Motoren von einer neu designten Karosserie, die dem Octavia richtig selbstbewusst auftreten lassen. LED-Leuchten an allen Fronten, auch mit dynamischen Blinkern, eh klar. Dann noch: eine schnittig-abfallende Dachlinie, bis zu 19-Zoll große Patscherln sowie ein Skoda-Schriftzug am Heck. Zusammengefasst also eine komplett neue Optik – nicht nur außen, sondern auch innen.

Dort sticht neben dem großen Touchscreen (bis zu 10 Zoll) und den digitalen Armaturen vor allem das neue, zweispeichige Lenkrad heraus – heutzutage eine Seltenheit, mal abgesehen von der S-Klasse (und sicher ein paar anderen noch). Was ob der Größe überhaupt nicht heraussticht: der Mini-Wählhebel fürs Automatikgetriebe. Eine dynamische Zierleiste mit integriertem Ambientenlicht zieht das Interieur optisch in die Breite. Natürlich spielt der neue Octavia auch punkto Vernetzung alle Stücke. Und das erste Mal in einem Skoda ist auch ein Head-up-Display zu haben. Gegen Aufpreis, versteht sich.

Assistenz-seitig bekommt der neue Octavia den Travel Assist spendiert. Der fasst den adaptiven Abstandsassistenten, die Verkehrszeichenerkennung, den Spurhalteassistenten sowie den Stauassistenten und den Emergency Assist zusammen. Natürlich wird es das alles nicht umsonst geben.

Womit wir wieder bei der Gretchenfrage sind. Die nun auslaufende, dritte Generation startet bei rund 25.000 Euro. Fraglich, ob der größere, hübschere, modernere, hochwertigere, kurzum: in allen Belangen bessere Octavia IV an diesen Preis anknüpfen kann. Fraglich also auch, ob der Octavia dem Golf weiterhin so entwischt wie aktuell hierzulande. Das macht aber auch gar nix. Denn noch bevor der Octavia überhaupt in die vierte Generation wechselte, hat Skoda das Kompakt-Segment mit dem Scala sowieso schon neu besetzt. Der startet bei knapp unter 19.000 Euro, kann dafür nicht mit den fürstlichen 640 Litern Kofferraumvolumen des Octavia Kombis aufwarten – übrigens nur zehn Liter weniger als im Passat.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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