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Sonderedition von Audi TT teurer als Porsche 911

Teurer Spaß

Audi feiert 40 Jahre quattro – und macht Fans ein Geschenk in Form einer Sonderedition des Audi TT RS. Wobei „Geschenk“ eigentlich das ganz, ganz falsche Wort ist. Immerhin verlangen die Ingolstädter mit dem Audi TT RS 40 Jahre quattro satte 114.040 Euro — und zwar in Deutschland.

Text: Maximilian Barcelli

Dort muss, anders als in Österreich, bekanntlich keine NOVA entrichtet werden. Dementsprechend würde so ein TT RS-Sondermodell hierzulande wohl deutlich über 130.000 Euro kosten. Was jedoch eh irrelevant ist, denn die nur 40 Stück des TT RS 40 Jahre quattro sind ohnehin nur für den deutschen Markt bestimmt. Zum Vergleich wollen wir dennoch ein paar Fahrzeuge nennen, die um die 114.040 Euro (beziehungsweise aufgrund der in Deutschland reduzierten Mehrwertsteuer 111.165 Euro) kosten.

So könnte man sich statt dem Audi TT RS-Sondermodell auch fast einen BMW M5 kaufen: Der startet aktuell (sprich: mit geringerer MwSt) bei 117.852 Euro. Wem es an den zusätzlichen rund 6.000 Euro fehlt, der kann zu den kleineren M-Modellen greifen: Der Preis der brandneuen BMW M3 und M4 beginnt bei 80.420 respektive 81.882 Euro, für die Competition-Version werden jeweils rund 7.000 Euro zusätzlich fällig. Auch ein Jaguar F-Type geht sich als P450 (ab ca. 90.000 Euro) easy aus. Und selbst bei Porsche kann man sich für das Geld schon umschauen: Ein Basis-Elfer kostet 103.670 Euro. Für Puristen bietet sich der Cayman GT4 an, für den mindestens 93.971 Euro aufgebracht werden müssen. Da bleiben dann auch einige Euronen für Extrawünsche übrig.

Die Folierung erinnert an den Audi Sport quattro S1.

Stichwort Extrawünsche: Einen solchen lässt der Audi TT RS 40 Jahre quattro immerhin nicht übrig. Inkludiert im Preis sind etwa sämtliche Designmerkmale, wie die Folierung: Die erinnert an den Audi Sport quattro S1, der 1987 von Walter Röhrl siegreich am Pikes Peak pilotiert wurde. Oder die diversen aerodynamischen Anbauteile, wie der Heckspoiler, -diffusor, die Flics oder der Frontsplitter. Außerdem gibt es weiß lackierte 20-Zöller, die gut mit der Grundfarbe des Audi TT RS 40 Jahre quattro harmonieren.

Weißer Lack – auch auf den Felgen.

Im Innenraum sticht die generöse Verwendung von Alcantara ins Auge. Außerdem wartet dieser mit Sportsitzen aus Leder und Dekoreinlangen, die ans Exterieur angelehnt sind, auf. Richtig cool finden wir aber die Möglichkeit, die hinteren Notsitze durch ein Strebenkreuz aus Carbon zu ersetzten. Das spart 16 Kilogramm Gewicht und verbessert die Torsionssteifigkeit. Außerdem gibt eine Plakette am Wählhebel Auskunft darüber, in welchem der 40 Modelle man denn sitzt.

Viel Alcantara gibt’s im Innenraum.

Herzstück ist wie bei allen Audi TT RS-Modellen der charakterstarke Fünfzylinder, der 400 PS erwirtschaftet, den Allradler in beachtlichen 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h schnalzen und ihn dann weiter bis Tempo 280 laufen lässt – übrigens auch ohne noch irgendein Paket ordern zu müssen. Ob er den Preis also rechtfertigt? Eher weniger, immerhin gibt’s den 2.5 TFSI auch im RS 3. Das ändert sich – Gott sei Dank – auch mit der neuen Generation nicht. Außerdem wird voraussichtlich sogar Cupra nächstes Jahr in den Genuss kommen, den Fünfzylinder im Formentor verwenden zu dürfen.

Statt den Notsitzen kann man ein Strebenkreuz ordern.

Was den Preis ein bisserl rechtfertigt, ist die geringe Stückzahl: Mit nur 40 gebauten Exemplaren wird wird der TT RS voraussichtlich recht wertstabil bleiben. Vor allem, weil der Nachfolger ja kaum mehr was mit dem TT zu tun haben wird, den wir seit den 90ern kennen. Auf der anderen Seite ist auch ein gebrauchter Elfer oder Cayman GT4 meist kein Schnäppchen. Unser Fazit also: Schwierig …

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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