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Porsche Boxster Spyder und Cayman GT4: Die letzten ihrer Art

Die letzten ihrer Art

Porsche Boxster Spyder und Cayman GT4

Porsche baut um und will zur elektrischen Leitmarke in der Luxusliga werden. Doch bis zum Jahreswechsel der Taycan den Wandel einleiten soll, lassen es die Schwaben jetzt nach alter Väter Sitte noch einmal richtig krachen und krönen ihre 718er-Familie mit zwei neue Spitzenmodellen: Ab sofort kann man den Boxster deshalb wieder als Spyder und den Cayman als GT4 bestellen.

Von Thomas Geiger
Zwar muss man für die beiden neuen Top-Modelle tief in die Tasche greifen. Schließlich verlangt Porsche für den offenen Zweisitzer mindestens 93.350 und für das Coupé sogar 96.206 Euro. Doch dafür gibt es nicht nur eine spektakulär nachgeschärfte Karosserie mit einem wunderbaren Notverdeck über zwei heißen Höckern auf dem Heck beim Boxster oder einer tief nach unten gezogenen Bugschürze und einem mächtigen Heckflügel beim Cayman. Sondern vor allem gibt es einen neuen Motor, der mit allen Trends bricht und politisch hoffnungslos inkorrekt und deshalb um so reizvoller ist. Denn wo aktuell bei einem asthmatischen 2,5 Liter-Vierzylinder Schluss war, dem ein Turbo zwar zu 365 PS, aber nicht zu wirklich viel Charakter verholfen hat, tobt hinter den Sitzen nun wieder ein Sechszylinder mit sündigen vier Litern Hubraum. Und statt auf einen Lader setzt er allein auf die Macht hoher Drehzahlen, die erst bei 8.000 Touren gedeckelt werden, und kommt so auf 420 PS und ebenso viele Newtonmeter.
Das reicht für Fahrwerte, die besser sind als in manchem Elfer: Von 0 auf 100 schaffen es die Zweisitzer in 4,4 Sekunden und bei Vollgas knacken sie erstmals die 300er-Marke: Beim Spyder mit 301 km/h Spitze nur knapp, beim GT4 mit 304 km/h schon etwas deutlicher.
Zwar kommen Boxster und Cayman dem 911 damit neben den Fahrleistungen auch bei den Preisen nah. Doch nachdem die bevorstehende Elektro-Offensive bei Porsche dem 718er in seiner bestehenden Form womöglich den Garaus machen wird und der Einstiegsporsche wenn überhaupt, dann wohl nur noch mit Akku überlebt, ist das Geld gut angelegt. Als vermutlich letzte ihrer Art dürften Spyder und GT4 bald schon zu Sammlerstücken avancieren und gebraucht teurer gehandelt werden als neu.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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