Mit dem Subaru XV e-Boxer Facelift wird auch das Allradsystem X-Mode überarbeitet. Was wir freilich ausgiebigst testen mussten. Also wirklich: mussten.
Die schöne Wahl fürs Grobe
Bekanntlich hat man früher ja nix gehabt. Außer vielleicht Steigeisen, ohne die man nicht in die Schule gekommen wäre, in der man dann eigentlich eh nur mit dem Rohrstock geschlagen wurde. Sonst aber: gar nix. Und schon gar kein Geld für einen Audi Quattro. Jetzt aber folgende, obersteirische Situation: Es gibt Berge und Hügel. Und auf einen dieser Hügel hat die Family seinerzeit ein Haus hin geklatscht. Die Zufahrt zu diesem: ein Schotterweg mit teils 15 Grad Steigung. Der Startschuss zu einer die Jahrzehnte überdauernde Beziehung mit Subaru.
Allradmarke Subaru
Der japanische Hersteller war beim Thema Allrad ganz früh ganz vorne mit dabei. Das hat sich bis heute nicht geändert: Nachdem der Subaru BRZ ja nicht mehr in Europa verkauft wird, gibt es inzwischen kein einziges Modell hierzulande ohne Vierradantrieb. Traditionen bewahren bedeutet aber nicht, ewig gestrig zu sein. Sagt halt die CDU. Im Falle von Subaru ist das sogar richtig, selbst wenn sich die technologische Weiterentwicklung beim konkreten XV-Facelfit in Grenzen hält.
Subaru XV e-Boxer mit X-Mode
Neuerungen gibt es beim X-Mode. Dieser koordiniert Motor, Getriebe, Allradantrieb und Bremsen, um besseres Vorankommen zu gewährleisten. Und zwar dann, wenn’s tricky wird. Nachdem Facelift ist dieser X-Mode jetzt zweistufig, eine Stufe gibt’s für bisserl tricky (Snow/Dirt), eine für bisserl mehr tricky (Deep Snow/Mud). Die Verhältnisse an jenem Dezemberwochenende, an dem wir den Subi in die Obersteiermark ausführten: sowohl als auch.
Doch der Subaru XV e-Boxer ließ sich davon nicht einschüchtern, er machte seinen Job. Grub sich seinen Weg über den steilen, verschneiten Weg hoch zum Haus, wie so viele seiner Ahnen zuvor. Alle mit Allradantrieb. Und natürlich alle mit Boxermotor.
Einmal Boxer, immer Boxer
Auch da ist Subaru traditionell: Seit 1966 und dem Subaru 1000 setzt die Marke mit dem Plejaden-Sternenhaufen als Logo meist auf Boxerbauweise. Und freilich werkelt auch in unserem Subaru XV ein solcher: Zwei Liter groß, 150 PS stark und 194 Nm zur Verfügung stellend. Wieder gilt: Traditionen bewahren nicht gleich ewig gestrig. Der Vierzylinder-Boxer wird in bester 2022-Manier von einem E-Motor flankiert.
Der als e-Boxer vermarktete Mildhybrid steuert zusätzliche 17 PS und 66 Nm bei. Was auch die überraschend spontane Gasannahme erklärt, wenngleich man sich freilich keine supersportliche Beschleunigung erwarten darf: 10,7 Sekunden benötigt der Subaru XV e-Boxer von 0 auf 100 km/h. Spitzengeschwindigkeit: 193 km/h.
e-Boxer kann durstig sein
Mehr noch als für einen soliden Antritt zu sorgen, soll die Elektrifizierung des Antriebsstranges primär den Verbrauch in die Schranken weisen. Was nur mäßig gelingt, offiziell und inoffiziell. Subaru gibt 7,9 Liter an. Zum Vergleich: Ein BMW M440i Gran Coupé mit Sechszylinder und 374 PS verbraucht offiziell auch nur 0,1 bis 0,6 Liter mehr. Wie nah man dem Wert in der Realität kommt, hängt vor allem davon ab, wo man fährt: Bei niedrigeren, sprich urbanen, Geschwindigkeiten kann der e-Boxer seine Stärken ausspielen. Bei höheren Geschwindigkeiten wird der Verbrauch schnell zweistellig.
Subaru XV e-Boxer: Verlässlicher Partner
Fair enough: Als Langstreckenfahrzeug für Vertreter will sich der Subaru XV e-Boxer auch nicht positionieren. Eher als preiswerter (ab 33.490 Euro) und verlässlicher Partner in schwierigen Situationen. Was er mit seinem berechenbaren Fahrverhalten On- und Offroad auch war. Das lässt uns den Verbrauch fast verzeihen. Und den Innenraum. Am Zahn der Zeit ist der nämlich auch nach dem Facelift nicht. Tradition und so. Da hat der Outback mehr her gemacht, wie ihr hier lesen könnt.