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Alfa Romeo Tonale: Endlich ist alles wieder gut?

Sie ist die ewige Liebe, die weder welkt noch erkaltet. Denn egal wie austauschbar und vor allem selten die Autos geworden sind, gieren Ästheten und Petrolheads rund um den Globus gleichermaßen nach Nachrichten über Alfa Romeo – und bekommen jetzt endlich mal wieder Gutes zu hören. Denn als erstes neues Modell seit dem Stelvio bringen die Italiener jetzt den Tonale in Stellung. Noch vor den Sommerferien soll er an den Start gehen und die Preise dürften in der zweiten Hälfte der 30.000er beginnen.

Als kompaktes SUV von 4,53 Metern Länge, 1,84 Metern Breite und 1,60 Metern Höhe gegen Autos wie den BMW X2 oder den Audi Q3 positioniert, punktet der Tonale dabei wie jeder Alfa vor allem mit seinem Design: Stark orientiert an der 2019 in Genf enthüllten Studie gibt’s deshalb ein ausdrucksstarkes Gesicht mit messerscharfen Matrix-Scheinwerfern und dem Scudetto dazwischen, eine verführerische Taille und ein knackiges Heck ohne viele Sicken, das von einem breiten Lichtband dominiert wird. 

Innen trägt der Alfa eine verführerische Mischung aus Lack und Leder, die mit allerlei digitalem Ornat verziert ist: Animierte Instrumente in zwei klassischen Tuben schlagen hinter dem Lenkrad die Brücke in die Zukunft und ein großer Touchscreen nebendran weist in die gleiche Richtung. Und dazu gibt’s neben zeitgemäßem Online-Infotainment auch noch ein digitales Tagebuch aus der Blockchain, das auf Wunsch detailliert das ganze Autoleben protokolliert und zum wichtigen Wertfaktor beim Wiederverkauf werden soll.

Das neue Auto sieht zwar wie alle Alfas spektakulär aus, ist aber technisch ansonsten ein eher alter Hut. Weil schon vor der Fusion von FCA und PSA auf den Weg gebracht, basiert es nicht auf einer der neueren Stellantis-Plattformen, sondern nutzt noch die gleiche Bodengruppe, die kurz nach der Jahrtausendwende etwa für den Jeep Compass eingeführt wurde.

Auch die Motoren sind alte Bekannte, die für Alfa allerdings ein wenig modernisiert wurden. Der 1,5-Liter Benziner zum Beispiel, den es mit 130 oder 160 PS gibt, bekommt nun einen erstarkten 48-Volt-Startergenerator, der mit seinen 15 kW und 55 Nm genügend Kraft hat, zumindest beim Rangieren alleine die Regie zu übernehmen. Und wer das Top-Modell Q4 bestellt, bekommt in der Kombination aus einem 1,3-Liter-Benziner, einer fast 16 kWh großen Batterie und einer E-Maschine nicht nur 275 PS und bis zu 60 Kilometer elektrischer Reichweite. Sondern weil der Stromer an der Hinterachse montiert ist, gibt es dann auch Allradantrieb. Geladen wird der Akku mit bis zu 7,4 kW, so dass der Boxenstopp im besten Fall 2,5 Stunden dauert.

Benannt ist der Tonale übrigens genau wie sein großer Bruder Stelvio nach einem italienischen Alpenpass, der im Trentino liegt und durchaus symbolischen Charakter hat. Denn nur Pessimisten würden sagen, dass es nach der Passhöhe nur noch bergab geht. Optimisten dagegen, und das liegt den leidgeprüften Alfisti sehr viel näher, würden nach dem schweren Aufstieg aus dem Tal der Tränen und vor allem angesichts der zukünftigen Planungen viel eher hoffen, dass Alfa mit dem Tonale jetzt erst einmal über den Berg ist.

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