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BMW X2 M35i: Powerplay-Crossover

Powerplay-Crossover

Der BMW X2 M35i

BMW sorgt mal wieder für Aufsehen im Großstadt-Dschungel. Denn als wäre der vor Jahresfrist eingeführte X2 mit seinem schrägen Heck und der breiten C-Säule nicht schon auffällig genug, macht er auch noch auf dicke Hose. Nachdem die 100.000 Exemplare fast verkauft sind, kommt er deshalb jetzt auch als M35i mit dem Bodybuilding der M GmbH. Mit guten zehn Prozent Aufschlag zum bisherigen Top-Modell.

Von Thomas Geiger
Aber das ist ein gutes Geschäft, schließlich gibt es dafür auch gute 30 Prozent mehr Leistung. Denn wo bislang bei bislang bei 192 PS Schluss war, kitzeln die Scharfmacher aus Garching aus dem zwei Liter großen Vierzylinder nun stolze 306 PS und mobilisieren bis zu 450 Nm.
Zwar fehlt einem ein bisschen das vorlaute Grollen eines großvolumigen Motors, und obwohl die GmbH neben dem Motor auch die Schaltlogik für die achtstufige Automatik und die Fahrprofile nachgeschärft hat, gibt es auch kein Brabbeln im Schub und keine künstlichen Fehlzündungen beim Schalten. Doch was der Motor an Drama vermissen lässt, macht er mit Dynamik wieder wett. Schließlich schafft er den Spurt von 0 auf 100 in 4,9 Sekunden und läuft so locker gegen das bei 250 km/h gesetzte Limit, dass man ihm auch 270 oder mehr zutrauen würde. Damit fährt der X2 endlich so scharf, wie er vom ersten Tag an aussieht und klopft lautstark an die Tür zum GTI-Club. Zumal sich der Spaß nicht nur auf die Gerade beschränkt. Sondern mit einem etwas strammer abgestimmten Fahrwerk und einem Sperrdifferential an der Vorderachse, mit direkterer Lenkung und bissigeren Bremsen steigt auch in Kurven der Puls und die Mundwinkel zeigen nach oben.
Allerdings bekommt die Außenwelt davon vergleichsweise wenig mit. Innen gibt es zwar auf Wunsch jetzt tief ausgeschnittene Sportsitze, Sicherheitsgurte mit M Dekor und allerlei sportlichen Zierrat, doch außen fallen die Umbauten für am X2 M35i vergleichsweise bescheiden aus. Ja, wie für jedes M Performance-Modell gibt es neue Spiegelkappen, einen kleinen Heckspoiler und größere Endrohre. Doch so extrovertiert, wie der X2 schon in der Grundversion ist, fällt dieses Bodybuilding kaum auf.
Aber was nicht ist, kann ja noch werden und die Hoffnung auf ein echtes M-Modell stirbt zuletzt. Erstens hat es ja auch bei X3 und X4 lange gedauert, bis die M GmbH ein Einsehen hatte, und zweitens liefert ausgerechnet die Konkurrenz das beste Argument. Denn so gut, wie Mercedes den GLA 45 verkauft hat, kann ein X2 M ja nur noch eine Frage der Zeit sein.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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