Die 10 coolsten US Conceptcars der 50er
Rock ’n‘ Roll aus Detroit
Top 10 der amerikanischen Concept Cars der 50er
Concept Cars sollen immer einen Ausblick auf die zukünftigen Modellpaletten geben. In den 1950er Jahren übertrieben es Designer wie Harley Earl (bei GM) oder Virgil Exner (bei Chrylser) gerne. Heckflossen sind da nur ein kleiner Teil dieser Kunstwerke.
Heute stellen wir euch die Top 10 der Concept Cars der 50er vor!
Den Chevrolet El Camino kennen vielleicht einige von euch. Der Cadillac El Camino ist wohl das krasse Gegenteil zum Arbeitstier von Chevrolet. Das Zweisitzer-Coupé mit den typischen Heckflossen wurde, wie viele andere Autos in unserer Liste, auf der General-Motors Motorama präsentiert. Einige der Designelemente des El Caminos wurden später auch bei anderen Caddys eingestzt, wie etwa die Doppelscheinwerfer oder die ausgeprägten Stoßzähne an der Front. Dem Coupé wurde auch ein Cabrio zur Seite gestellt, der Cadillac La Espada.
Shootingbrakes sind momentan sehr in Mode, auch von der Corvette kursieren Renderings und Umbauten. Aber schon in den 50ern gab es Ideen zu einer Kombi-Vette. Den Namen Nomad findet man später auch beim Chevy Bel Air. Basis ist ein Chevrolet Sedan von 1953 dem die Fiberglas-Teile einer normalen Corvette aufgesetzt wurden. Unter dem silber-blauen Lackkleid steckt ein 150 PS Sechszylinder mit einer 2-Gang-Automatik.
Sieht aus wie eine Corvette und wäre wohl auch das Gegenstück der Schwesterfirma Pontiac geworden. Wie viele andere Konzepte nimmt auch der „de Mer“ anleihen am Flugzeugbau. Gefertigt aus rostfreiem Stahl stechen vor allem die zwei separaten Windschutzscheiben für Fahrer und Beifahrer, sowie die einzelne Flosse auf dem Heck heraus. Der Pontiac Club de Mer, von dem heute nur noch ein Modell und ein Nachbau existieren, war 990 mm hoch.
Buick entwarf insgesamt fünf Wildcat Konzeptfahrzeuge (1953, 1954, 1955, 1985 und 1997). Die interessanteste Wildkatze ist aber Nummer 2. Was einem sofort auffällt, sind dabei die „fliegenden“ Kotflügel, die sowohl das Rad als auch Teile der Aufhängungen freigeben. Angetrieben wird das gute Stück von einem 5,3 Liter Buick V8 mit 220 PS. Das Fahrzeug befindet sich heute im Besitz des Sloan Museum, das eine eigene Buick Sammlung beherbergt.
Kombis waren, mit Ausnahmen wie dem Corvette Nomad, selten Gegenstand von Konzeptideen. Und von den wenigen, die es gab, ist der Chrysler-Plymouth Plainsman der letzte existierende. Der „Station Wagon“ war der erste Kombi mit einer rückwärts eingebauten dritten Sitzreihe im Kofferraum. Extras wie elektrisch wegklappbare Rücksitze oder einer elektrisch versenkbaren Heckscheibe sucht man in heutigen Autos fast vergebens. Auf was wir heute aber verzichten können, ist ein Interieur aus „unborn calfskin“, also das Fell eines ungeborenen Kalbs. Angetrieben von einem 167 PS starken V8 wurde der Plainsman 2014 für 176,000 Dollar (156.000 Euro) versteigert
Was Vorbild für die Thunderbirds der 60er war, sollte ursprünglich mal ein Lincoln Continental werden. Aber weil die Lincolnkunden eher auf konventionelles Design standen, wurde der X-100 zum Ford „degradiert“. Schade, denn dieses gute Stück besaß Extras, von denen wir heute nur träumen können: eingebauter hydraulischer Wagenheber, beheizte Sitze vorne und hinten, eine Mittelkonsole mit Telefon, Diktiergerät und einem Rasierapparat und noch viele weitere. Technisch ein sehr feines Extra sind die thermostatgeregelten Ventilatoren zur Kühlung der Vorderbremsen.
Na? Kommt euch dieser Schlitten bekannt vor? Den Batman-Fans vielleicht schon. Denn nach seiner Zeit als Showcar wurde der Lincoln Futura 1966 von Customlegende George Barris zum Batmobil verwandelt. Der Futura war aber auch in seiner Ursprungsform ein echter Hingucker: zwei getrennte Fahrgastraumhauben aus Glas, die Anleihen an Düsenjägerkabinen nahmen, und natürlich Heckflossen. Der 6 Liter Lincoln V8 produzierte zwischen 285 und 300 PS. Schon vor seiner Zeit als Batmobil war der Futura im Kino zu sehen: für „It Started with a Kiss“ wurde der weiße Lincoln rot umlackiert, weil er auf schwarzweiß Film nicht gut rüberkam. Als Fahrzeug von Bruce Wayne wurde er 2013 um 3,1 Millionen Euro versteigert.
Weniger Concept Car sondern eher Experimantalfahrzeug ist der Mercury D-528. Den Namen D-528 bekam er, weil er das 528ste Designprojekt war. Erst später, als der Wagen dann für Film und Fernsehen verwendet wurde, änderte sich der Namen zu „Beldone“. Am Mercury wurden hauptsächlich neue Konzepte zu Klimaanlagen in Autos getestet, da dieses Extras in den 50ern stark im Kommen war.
Das Ziel hinter dem „L’Universelle“ war es, durch platzsparenden Einbau des Antriebsstrangs vorne möglichst viel Laderaum hinten zu bekommen. Etwas, das zum Beispiel beim allseits beliebten Bulli nicht der Fall ist. Angetrieben von einem 180 Pferdchen starken Pontiac V8, dürfte er dank der Flügeltüren hinten wohl auch Pate für das Model X von Tesla gestanden sein. Besonders war die Gewichtsverteilung, die beladen bei etwa 54 zu 46 (vorne /hinten) lag.
Eigentlich war Virgil Exner Designchef bei Chrysler. Der Plymouth Explorer wurde aber von Ghia gezeichnet. Im Vergleich zu den anderen Konzepten war dieses Coupé mit seinem 110 PS Motor eher schwach ausgestattet. Das musste sich auch ein Schwede gedacht haben, der das Fahrzeug irgendwann in den 60ern oder 70ern mit einem Jaguar-Aggregat ausstattete. Mittlerweile steht der Explorer aber wieder genauso da wie vor über 60 Jahren.