BlogHot

E-Klasse auf Koreanisch: der Genesis G80

Andere Märkte, andere Sitten: Während in Europa der Name „Genesis“ eher Assoziationen mit Phil Collins auslöst, hat sich die Edelmarke von Hyundai etwa in Amerika als ernstzunehmende Konkurrenz zu Mercedes und Co. etabliert.

Text: Maximilian Barcelli

Lexus, Infinity, Genesis – Premium-Hersteller haben es in Europa ob der Dominanz der deutschen Marken nicht gerade leicht. Schade eigentlich, wie die brandneue Generation des Genesis G80 zeigt. Das Design des neuen Luxus-Liners aus Südkorea ist zwar sicher nicht jedermanns Sache (Wir outen uns gleich: unsere schon.), was man ihm aber sicher nicht vorwerfen kann, ist eine langweilige Optik. Gegen Fadesse und Einheitsbrei wehrt sich insbesondere das Leuchtendesign: Genesis setzt hier auf Doppelscheinfwerfer (Erinnern diese nur uns an Skoda?), die horizontal zueinander verlaufen. Und das nicht nur an der Front: Auch die Heckleuchten folgen dieser Designphilosophie, ja selbst die Blinker auf den Flanken sind jeweils doppelt ausgeführt.

Ansonsten verleiht besonders die Front, die mehr Kühlergrill als sonst was ist, der Limousine einen extrem bulligen Auftritt. Unter der langen Motorhaube werkelt auf Wunsch ein Vierzylinder-Benziner mit recht viel Hubraum (2,5 Liter) und 304 PS, ein Selbstzünder mit ebenso vielen Töpfen und 210 PS oder, das wohl angemessenste Triebwerk für ein Fahrzeug dieses Kalibers, ein 3,5-Liter-V6 mit 380 PS. Wobei ein solches Kaliber ist der Genesis G80 eigentlich gar nicht – zumindest punkto Gewicht. Dank dem Einsatz von Aluminium – 19 Prozent der Karosserie bestehen aus dem Leichtmetall – ist das Gewicht verglichen zum Vorgänger um über 100 Kilogramm auf 1.785 Kilogramm gepurzelt. Nicht schlecht für ein Auto, dass in Sachen Länge um nur fünf Millimeter die 5-Meter-Marke verpasst.

Das Fahrzeug steht auf einer Hinterradantriebsplattform, Allrad wird es allerdings geben – wenn auch nicht für den österreichischen Markt, für den es (vermutlich) ja genau gar nix gibt. Und natürlich sind allerlei hochmoderne Assistenzsysteme mit an Bord. Hochmodern und volldigital ist auch der Innenraum: satte 14,5 Zoll misst das Infotainmentdisplay und auch der Armaturenscreen braucht sich mit seinen 12,3 Zoll vor keinem Smartphone verstecken. Ansonsten macht das Interieur einen wohnlichen, aufgeräumten Eindruck. Schade, dass wir es wohl nie live zu Gesicht bekommen werden!

Wer auf den Geschmack von Premium-Limousinen aus Fernost gekommen ist:

Hier geht’s zum Lexus LS-Test.

Und hier zum Infiniti Q50-Bericht.  

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

Weitere Beiträge

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"