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Lexus RX 450h Facelift: Lieber lässig

Der Lexus RX 450h ist angesichts seiner Konkurrenz wirklich nicht zu beneiden. Der Kampf gegen andere Premiummarken wie Jaguar, Mercedes, Volvo etc. ist ein beinharter. Umso beeindruckender ist es, wie lässig der Hybrid an die Sache herangeht.

Text: Jakob Stantejsky / Fotos: Lexus

Ein Jahr lang hat das Vorgängermodell des nunmehr facegelifteten Lexus RX 450h die Motorblock-Redaktion als Dauertester verwöhnt, daher fallen die Updates besonders ins Auge. Äußerlich belassen es die noblen Japaner bei dezenten Retuschen, die besonders Front und Heck des SUV noch ein wenig schärfen. So schauen die Leuchten nun noch schnittiger und dynamischer drein, was gut zum flotten Gesamtauftritt des Hybriden passt.

Auch von innen erkenne ich unseren ehemaligen Kollegen wieder, wenn er auch fleißig überarbeitet wurde. Bedient wird das Infotainmentsystem nun mit einem Touchpad, was viel besser zu gefallen und funktionieren weiß als der Auswahlknubbel des Pre-Facelifts. Am Souveränitätsgefühl des Fahrers ändert sich glücklicherweise nichts. Ich throne auch im neuen RX 450h nicht nur wortwörtlich weit über den restlichen Verkehrsteilnehmern, sondern auch rein emotional. Zu weich und wohlig ist das Interieur und zu smooth geht das selbstladende Hybridsystem zu Werke.

Denn bei Lexus bauen sie auf dieses Konzept des quasi autarken Hybrids seit sie mit ihm 1998 den RX zum ersten Premium-Hybrid-SUV der Welt gemacht haben. Laden muss man den RX 450h nie. Dadurch kann man zwar auch nicht mal eben 30 bis 40 Kilometer durchgehend rein elektrisch fahren, aber das System ist eben auch dann voll einsatzfähig, wenn man keine Steckdose oder zu wenig Zeit hat. Der ausgeklügelte Antrieb lässt mich bei der Testfahrt auch bei Autobahntempo rein elektrisch durch die sonnige Landschaft Ibizas sausen, holt sich beim Bremsen ein wenig Strom zurück und nimmt bei stärkerem Nachdruck des Gaspedals den honorigen V6-Sauger zu Hilfe. Abgesehen von einer Veränderung der Geräuschkulisse merken die Insassen davon rein gar nichts, alles ist stets im Flow. Und die 313 PS des Gespanns machen auch beim Facelift noch große Freude.

Egal ob supersoft in der Luxury-Ausstattungslinie oder deutlich forscher als F-Sport – der Lexus RX 450h hat uns schon als Dauertester begeistert und wiederholt das Kunststück auch im Jahr 2019. Wobei das Facelift erst Anfang 2020 in den Handel kommt. Die kleinen, aber feinen Updates ziehen sich kreuz und quer durch Design, Sicherheit, Infotainment, Umweltfreundlichkeit und Fahrdynamik und machen das Hybrid-SUV rundum noch ein Stück besser.

Seine Identität als ideales, ultrakomfortables Reisemobil verliert der RX 450h dabei genauso wenig wie seine hybridbedingten Qualitäten. Denn Lexus setzt die ganz feine Klinge an und schafft damit ein luxuriöses SUV, dass auch vielseitig ist. Denn trotz Status-V6 und der ausufernden Ausmaße fühlt an sich auch in der Innenstadt wohl, dem Hybrid sei dank. Den Trend der meisten Konkurrenten, ihren Schlachtschiffen auch noch absurde Motorisierungen zu verpassen, lassen die Japaner entspannt links liegen und befinden sich somit auf Kurs in die Zukunft. Das bewerkstelligen sie mit dem Lexus RX 450h nicht über verkrampfte Bolzerei, sondern lieber ganz lässig.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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