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Gullwing Ferrari – Schrecken auf Rädern

Gullwing Ferrari

Schrecken auf Rädern

Ein Designkonzept, wie man es noch nie gesehen hat. Klassische Elemente treffen auf spezielles „Erfindertum“ im designtechnischen Sektor. Ob das Ergebnis gefällt? Sehen Sie selbst.

Von Karl Jereb
Wir schreiben das Jahr 1950. Hartgesottene Haudegen aus aller Herrenländer finden sich in Mexiko ein, um dort eines der gefährlichsten Rennen des Globusses zu bestreiten, nämlich die „Carrera Panamericana“. Aufgrund der Vielzahl an Toten, wurde das rund 3500 Kilometer lange, mörderische Unterfangen schon 1954 wieder eingestellt. Unzählige Sportwagengrößen, wie Mercedes-Benz mit dem atemberaubenden 300 SL (damals von Karl Kling gefahren), Porsche, Lancia, aber auch Ferrari gingen an den Start. Letzterer konstruierte 1952 eigens für dieses Rennen eine längere Version des 340 America und taufte ihn 340 Mexiko. Über seine Schönheit streiten sich die Oldtimer heute noch. Womit wir schon bei jüngster Vergangenheit angelangt wären. Viele Liebhaber der Pferdchenschmiede wünschten sich nämlich den eigens für diese Tortur präparierten 340 Mexico zurück. Ein, nun ja, eher unkonventioneller Designer mit dem Namen Mark Nungent, aus Australien stammend, kreierte einen Nachbau des Klassikers und kombinierte ihn mit modernen Zügen. Als Basis für dieses Unterfangen musste ein Ferrari 456 herhalten. In Auftrag gegeben wurde der Gullwing America Ferrari 340 Competizione bei Gullwing Americana. Wie der Name erahnen lässt ist dies eine Amerikanische Fahrzeugmanufaktur mit Sitz in Texas. Als Vorbild für diesen designtechnischen Klotz mit Kotflügeln gen Himmel ragend, diente besagter Ferrari 340 Mexico. Während der Originale auf einen 4,1 Liter großen V12 mit 280 PS setzte, kommt beim Einzelstück der 5,4-Liter-V12 mit 476 PS vom Ferrari 456 zum Einsatz. Das Original schaffte damit übrigens eine unglaubliche Leistung, nämlich 282 km/h Spitze. Die Fahrdaten des Einzelstücks werden von Gullwing nicht preisgegeben und auch der Preis bleibt offen.

Innere Werte

Im Gullwing-Ferrari kommt ein manuelles Sechsgang-Getriebe zum Einsatz, welches die Kraft an die hinteren Räder weitergibt. Außerdem besitzt der „Schöne“ ein Sportfahrwerk und passende Bremsanlagen, damit man sich damit auch auf der Rennstrecke austoben kann, wenn man sich traut. Innen jedoch, kann man auf alle Fälle die Noblesse der älteren Ferraris erkennen. Rundinstrumente, wenig Klimbim, hochwertig und funktional, all dies trifft auch beim Gullwing America Ferrari 340 Competizione zu. Das Sprichwort, dass wahre Schönheit im Inneren aufzufinden sei, trifft in diesem Beispiel zweifellos zu. Schalensitze aus Karbon, Überrollkäfig und das eigens gefertigte Kofferset im hinteren Raum sind bei der Neuinterpretation mit an Bord. Ob dies ein derartiges Design verzeiht, darüber lässt sich streiten.

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