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Red Bull Romaniacs, Sibiu: 12. – 16. 7. 2016

Red Bull Romaniacs, Sibiu: 12. – 16. 7. 2016

Staubsturm über Siebenbürgen

Die 2016er-Ausgabe der Hard Enduro Rallye rund um Sibiu, Rumänien, verspricht, eine der härtesten Offroad-Prüfungen zu werden. Für die Fahrer gibt’s neue Sektionen, für die Zuschauer neue Attraktionen.

Fotos: hila.ro

Die Vorbereitungen für die Red Bull Romaniacs sind längst abgeschlossen. Siebenbürgen bereitet sich auf einen Staubsturm vor. Mehr als sechshundert Kilometern an Strecken für vier Klassen ist der letzte Schliff verpasst. Knapp ein Jahr wurde an den Sektionen gefeilt, es gibt jede Menge Neues. Nur eines bleibt beim Alten: Die Red Bull Romaniacs-Hard Enduro Rallye 2016 wird kein Spaziergang!
Wie in den vergangenen Jahren startet die Rallye mit dem Prolog im Zentrum von Sibiu. Der Kurs, der mitten auf einem der Hauptboulevards der Stadt und entlang der historischen Stadtmauer aufgebaut ist, bildet einen Rundkurs mit rund zwanzig künstlichen Hindernissen. Die Ergebnisse definieren die Startposition und potenzelle Strafzeiten für den ersten Offroad Tag. Sektionen wie „Alcatraz”, „Jarvis` Masterpiece” und „Mad Max” werden den weniger erfahrenen Fahrern die eine oder andere schlaflose Nacht bereiten, sind aber in der Realität einigermaßen fahrbar. Für die Asse stellen sie nichts weiter als einen Buckel auf einer Motocross-Piste dar.

Deftiges Erwachen

Draussen in der Wildnis, auf der eigentlichen Rennstrecke, geht es wieder hart zur Sache. Die Gold-Klasse, die in diesem Jahr extrem gut besetzt ist, darf sich auf ein deftiges Erwachen freuen. Seit Jahren kann ein stetiger Anstieg der Qualifikation der Fahrer beobachtet werden – entsprechend wird auch der Schwierigkeitsgrad Jahr für Jahr angehoben. Heuer legen wird die Fitness der Schlüssel für den Erfolg sein. Vor allem der zweite Offroad-Tag wird einer der härtesten aller Zeiten für die Gold-Klasse.

In der Silber-Klasse wird es etwas ruhiger, mit weniger Sektionen, der Schwierigkeitsgrad bleibt etwa gleich zum Vorjahr. Die Bronze-Klasse dagegen darf sich über etwas Tuning freuen, auch hier wird es knackiger. Spannende Pfade, endlose Klettereien und steile Schluchten laden die Fahrer zum Workout, sind jedoch unter dem Strich immer noch gut fahrbar. Die Iron-Klasse bekommt neue Tracks mit zum Vorjahr vergleichbaren Schwierigkeitsgraden serviert. Auch hier wird es kein Spaziergang, die Fahrer werden sich ihre Zielankunft redlich erarbeiten müssen.

Neue Spielplätze

Die Gesamtlänge der Rennstrecke ist für alle Klassen gestiegen und für jede Klasse sind mehr exklusive Passagen gescoutet worden. Dadurch werden die Fahrer weiter auseinander gezogen und das Terrain ist besser an die unterschiedlichen Qualifikationen der Fahrer angepasst. Das Team um die Track-Verantwortlichen Klaus Sorensen und Teo Isac hat reichlich neue und unberührte Spielplätze erschlossen. Besonders am Offroad-Tag vier führt die Strecke durch eine bisher nicht genutzte Region mit sehr anspruchsvollem Gelände. Die Gold-Klasse trifft dort auf die schwierigste Auffahrt des ganzen Rennens, für Iron und Bronze wird es bis zum Servicepunkt relativ flüssig – danach aber ebenfalls herausfordernd.

Bekannte und neue Namen stehen in der Starterliste: Letti Junior hat bei seiner Red Bull Romaniacs 2015 eine gute Performance gezeigt, fiel jedoch verletzungsbedingt aus. Da der Papa, Andreas Lettenbichler, seinen diesjährigen Rumänien-Besuch ausschließlich der Unterstützung des Juniors widmet, könnte sich Manuel Lettenbichler in die Top Ten kämpfen.

Spanische Newcomer

Gleiches gilt allerdings auch für Red Bull Romaniacs-Neulinge: Aus Spanien kommen einige Talente: Zum Beispiel Mario Roman, der sich bereits einen Namen im Extrem Enduro gemacht hat. Die Leon-Brüder, die mit ihrem Trial-Erfolgen eine gute Basis für eine Chance in der Gold-Klasse mitbringen. Ein alter Hase dagegen ist ihr Landsmann Alfredo Gomez, der mit berechtigten Ansprüchen auf das Podium anreist. Nach seinem Sieg bei den Red Bull Minas Riders 2016 und Podiumsplätzen bei den Red Bull Romaniacs 2013 und 2015 gilt er als einer der Top-Favoriten.

Und dann ist da noch die Extrem Enduro-Supermacht Großbritannien. Von den Inseln reisen nicht nur mit Abstand die meisten Teilnehmer an, sondern auch die besten: Walker, Jarvis und Bolton sind quasi mit dem Red Bull Romaniacs-Podium verwachsen. Für Jonny Walker, der die Red Bull Minas Riders und das Erzberg Rodeo auslassen musste, ist dieses Race das erste Rennen nach seiner Verletzungspause.

Großmacht Großbritannien

Graham Jarvis hat 2015 den Sieg nur Haaresbreite verpasst, und er reist in Bestform an, er gilt noch immer als der König der Karpaten. Billy Bolt ist eines der vielversprechendsten Extreme Enduro-Talente in diesem Jahr. Er geht unter dem Management von Jonny Walker-Coach Julian Stevens an den Start. Auch die Hemingway Brüder sind wieder dabei und ebenso Andy Noakley, der in diesem Jahr die Dominanz der Neuseeländer in der Silber-Klasse aufbrechen will.

Südafrikanische Landsmänner

Aus Südafrika kommen Kirsten Landman und Wade Young. Landman hat sich im letzten Jahr die Zähne an der Silber-Klasse ausgebissen. Wenn sie es heuer schafft, wäre sie die erste Frau in der Geschichte der Red Bull Romaniacs, die das Ziel der Silber-Klasse sieht! Young wiederum sollte es mindestens aufs Podium schaffen: Er hat bereits einen dritten Platz in 2014 und einen fünften Platz 2015 vorzuweisen. Red Bull Romaniacs Legende Chris Birch wird nach seinem verletzungsbedingten Ausfall 2015 in diesem Jahr nicht antreten.

Italienische Bildhauer

Lorenzo Quinn, der fünfte Sohn von Anthony Quinn (und Bildhauer in Italien) wird in der Bronzeklasse starten. Der älteste und wohl weiseste Teilnehmer ist der 69jährige Engländer Jon Trevor.

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