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Toyota bZ4X: Österreich-Start vorerst mit Lenksäule

Kaum zu glauben: Trotz Vorreiterrolle bei den alternativen Antrieben hat Toyota kein einziges, eigenständiges E-Auto im Portfolio. Mit dem Toyota bZ4X ändert sich das jetzt.

Ein grauer Toyota bZ4X steht abends auf einem Asphalt-Platz. Im Hintergrund befinden sich Wiesen, Wälder und kleine Ortschaften.

Toyota bZ4X – das bedeutet der Name

Zxb4 – was? Der Name des ersten, eigenständigen E-Toyotas ließ uns anfangs ein bisschen ratlos zurück. Dabei folgt die Nomenklatur des Toyota bZ4X, wie er tatsächlich heißt, einer durchaus nachvollziehbaren, ja fast schon germanischen Logik. Die Zahl steht wie bei Audi, BMW oder der ID-Reihe von VW für die Größe des Modells. Das X gibt Aufschluss über den SUV-Charakter, wie es das schon beim neuen Toyota Aygo X tut. Und „bZ“ steht für „beyond zero“, also ähnlich wie die Tierfleischersatz-Marke „Beyond Meat“, deren Aktie mal über 200 Euro wert war. Aktuell gurkt sie bei unter 50 Euro herum.

Detailaufnahme der Rückleuchten eines weißen Toyota bZ4X.
4 heißt Mittelklasse, X heißt SUV und bZ bedeuet Elektro.

Mehr als ein SUV

Das ist das schlechte Vorzeichen. Die guten: Bei der letzten Kooperation zwischen Subaru und Toyota, durch die der GT86 und der BRZ hervorgebracht wurden, hatten wir sehr viel Spaß. Der bZ4X ist nämlich technisch eng mit dem Subaru Solterra verwand, was ihm echte Kraxl-Eigenschaften bringen dürfte: So gibt es im Allradler Toyota bZ4X den X-Mode, beispielsweise bekannt aus dem Subaru XV. Der stellt von Schnee zu Schlamm verschiedene Fahrmodi für verschiedene Bedingungen zur Verfügung.

Detailaufnahme eines schwarzen Toyota bZ4X-Lenkrads. Links und rechts vom Lenkradtopf befinden sich viele Knöpfe für Assistenzsysteme, Telefonie und zum Bedienen der digitalen Armatur.
Wirkt ein wenig überladen: Das Lenkrad des Toyota bZ4X.

Steer-by-wire-Lenkung

Das technische Highlight aber ist ein anderes: die Steer-by-wire-Lenkung. Dabei handelt es sich um ein Lenksystem, das anders als die elektromechanische oder hydraulische Lenkung völlig ohne mechanische Verbindung zwischen Volant und Rädern auskommt. Die Vorteile: Mehr Platz für die Knie des Fahrers und das Umgreifen soll selbst bei starkem Einschlagen passé sein. Der Nachteil: Die Lenkung könnte sich etwas gar leblos anfühlen, auch wenn Toyota verspricht, dass der Fahrer „wertvolle Rückmeldungen“ bekommt bekommen soll. Passend zum neuen System gibt es ein Lenkrad, das mehr an die Formel 1 oder einen Gaming-Controller erinnert. Die optionale Steer-by-wire-Lenkung wird für den Toyota bZ4X in Österreich später eingeführt.

Das Steer-by-wire-Lenkrad des Toyota bZ4X ist rechteckig und sieht ähnlich aus wie ein Formel 1 Lenkrad. Darüber befinden sich digitale Armaturen.
Weniger überladen: So soll das Lenkrad des bZ4X aussehen, wenn mit Steer-by-wire-Funktion geordert.

Technische Daten des Toyota bZ4X

Abgesehen davon ist die Technik des Toyota bZ4X recht konventionell: Er kann mit maximal 150 kW geladen werden, wodurch 80 Prozent in einer halben Stunden „nachgetankt“ sein sollten. Der 71,4-kWh-Akku ermöglicht eine Reichweite von 370 bis 410 Kilometer. Beim Modell mit Frontantrieb – ein solches gibt es auch – sind es 392 bis 450 Kilometer. Der Elektromotor des FWD-Modells leistet 204 PS, der Paradesprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 7,5 Sekunden. Mit zusätzlicher E-Maschine an der Hinterachse kommt der Toyota bZ4X AWD auf eine Systemleistung von 218 PS. In 6,9 Sekunden geht’s im Allradler auf Landstraßengeschwindigkeit, das Spitzentempo beträgt bei beiden 160 km/h.

Toyota bZ4X – technische Daten im Überblick

  • Leistung: 204 PS (FWD) / 218 PS (AWD)
  • Beschleunigung: 0-100 km/h: 7,5 s (FWD) / 6,9 s (AWD)
  • Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
  • Akkukapazität: 71,4 kWh
  • Reichweite: 392-450 km (FWD) / 370-410 km (AWD)
Die Ladeklappe eines weißen Toyota bZ4X ist geöffnet und gibt Einblick auf die Gleichstrom-Ladebuchse.
An einer Gleichstrom-Säule beträgt die maximale Ladeleistung 150 kW.

Konventioneller Innenraum

Was sonst auffällt: dass gar nicht so viel auffällt. Klar sieht der Toyota bZ4X futuristisch aus, ist sofort als E-Auto zu erkennen. Aber so radikal wie Kia EV6, Ioniq 5 oder BMW iX tritt er nicht auf. Selbiges gilt für den Innenraum: Es gibt diverse Knöpfe, ein sieben Zoll großes Instrumentendisplay und einen 12,3-Zoll-Touchscreen für das Infotainment. Vor allem aber gibt es, wie die erste Sitzprobe zeigt, vorne wie hinten reichlich Platz. Fair enough: Der Toyota bZ4X ist mit 4,69 Meter Länge auch kein kleines Auto. Für die Größe geht auch das Gewicht von um die zwei Tonnen in Ordnung. Das Kofferraumvolumen beträgt 410 bis 452 Liter.

Die Kofferraumklappe eines weißen Toyota bZ4X ist geöffnet.

Toyota bZ4X – Abmessungen im Überblick

  • Länge: 4.690 mm
  • Breite: 1.860 mm
  • Höhe: 1.600 mm
  • Radstand: 2.850 mm
  • Kofferraumvolumen: 410-452 l
Die linke, hintere Tür eines Toyota bZ4X ist geöffnet und gewährt einen Einblick auf die mit dunklem Stoff überzogene Sitzreihe.
Annehmbare Platzverhältnisse auch auf der Rückbank.

Toyota bZ4X Österreich-Preis und Fazit

Für den solide wirkenden Toyota bZ4X werden in Österreich mindestens 48.290 Euro fällig. Die Konkurrenz von Skoda Enyaq bis Ioniq 5 ist ähnlich eingepreist. Serienmäßig beim bZ4X mit dabei: eine Wärmepumpe. Plus: Eine 160.000-Kilometer- respektive Acht-Jahres-Garantie, die verspricht, dass die Akkukapazität nicht unter 70 Prozent fällt. Wir sind jedenfalls gespannt auf die erste Testfahrt – besonders, wenn die Steer-by-wire-Lenkung nachgereicht wurde.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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