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Um 700 Euro wird der Focus ST stärker als ein Golf R

Obwohl es in der Autowelt deutlich brutalere Vehikel gibt, lassen Kompaktsportler stets die Emotionen von Fans und Hatern hochkochen. Das liegt wohl auch daran, dass sie tatsächlich (halbwegs) leistbar sind und deshalb noch eine Verbindung zum durchschnittlichen Petrolhead besteht. Preisgünstiges Tuning passt da perfekt dazu.

Text: Jakob Stantejsky / Fotos: Mountune

Jede Volumenmarke, die etwas auf sich hält, hat einen Kompaktsportwagen im Portfolio. Golf GTI, Octavia RS, Cupra Leon, Mégane R.S., RS3, 308 GTi, AMG A 45, M135i, i30 N, John Cooper Works, Civic Type R und natürlich Focus RS. Zu einigen dieser Fahrzeuge gibt es auch noch etwas züchtigere oder auch noch sündigere Varianten, man denke etwa an A 35 AMG oder Golf R. Der Ford Focus ST ist so eine Art Einstiegsdroge, bevor man sich mit dem RS endgültig die volle Dosis gönnt, wobei in der aktuellen vierten Generation bisher noch kein RS in Sicht ist. Der ST ist allerdings mit seinen 280 Pferden im Konkurrenzvergleich schon ganz gut dabei. Auch der neue GTI wird da nicht mithalten können. Auf die 350 PS des letzten Focus RS fehlt aber doch ein ganzes Stück.

Hier schafft nun der britische Tuner Mountune Abhilfe. Die Schrauber, die aus dem 2,3 Liter Ecoboost-Vierzylinder, der in Focus ST und RS werkt(e), schon 684 PS gequetscht haben, bieten für den aktuellen ST eine Frischekur an, die aus den angesprochenen 280 immerhin 325 Rosse machen. Und der Spaß kostet wahrlich nicht die Welt, sondern nur 599 Pfund, was rund 700 Euro entspricht. Für so einen Aufpreis bekommt man anderswo gerade einmal ein Schiebedach. Auch wenn für den kommenden Golf R noch keine Leistungsdaten bestätigt worden sind, den (noch) aktuellen R zieht man so definitiv ab. Dafür sprechen auch 515 Nm Drehmoment, die in dieser Klasse ihresgleichen suchen. In 5,2 Sekunden katapultiert sich der Focus ST dann auf landstraßengerechtes Tempo.

Das sogenannte m330 Upgrade ist übrigens gar nicht mit großer Schrauberei verbunden. Man muss lediglich den entsprechenden Adapter von Mountune an den Bordcomputer anschließen und dann lässt sich das Auto per App aufmotzen. Dann stehen sogar drei Modi zur Verfügung, die von der Serienabstimmung über einen Sport/Track-Modus bis hin zur vollen Performance-Power reichen. Der ohnehin im Vergleich schon recht preiswerte Ford Focus ST wird somit um ein paar hundert Euro zu einem der absoluten Obermacker auf dem Kompaktsportmarkt. Da können dann nur mehr Audi und Mercedes dagegenhalten. Und natürlich der alte Focus RS …

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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