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Faschingsprinz: Neuer Ford Fiesta

Die Kölner küren den neuen Faschingsprinzen

So putzt Ford den neuen Fiesta heraus 

von Thomas Geiger

Der 11.11. ist zwar schon vorbei und bis zum Rosenmontag dauert es noch ein paar Wochen. Doch der Auftrieb hätte kaum größer sein können, als die Kölner jetzt vor viele hundert Gästen ihren neuen Faschingsprinzen präsentiert haben. Pünktlich zum 40. Geburtstag ließ Ford unter den Augen der Führungsmannschaft aus Detroit einen neuen Fiesta vom Stapel – selbst wenn die Markteinführung erst für den kommenden Sommer geplant ist.

Nachdem die Rheinländer vor ein paar Wochen mit dem unprätentiösen Preisbrecher Ka+ eine neue Basis für ihr Kleinwagengeschäft gelegt habe, ziehen sie den Fiesta in der achten Generation nun ein wenig nach oben. Da gilt für die Abmessungen mit sieben Zentimetern mehr Länge und einem Zentimeter mehr Breite für ein wenig mehr Platz im Innenraum und mehr noch für die Ausstattung. Denn die Entwickler bedienen sich nicht nur bei Focus & Co, sondern führen auch ein paar ganz neue Extras ein und rüsten ihren Bestseller so zum angeblich „technologisch fortschrittlichsten Kleinwagen“ der Welt auf.

Damit soll der Fiesta all jene Käufer ansprechen, „die sich bewusst für ein kompakteres Modell entscheiden, aber die Qualität und die Ausstattung eines teureren Fahrzeugs erwarten,“ sagt Europachef Jim Farley.

Üppige Ausstattung

Den neuen Führungsanspruch rechtfertigt Ford mit Premiere wie einem Notbremsassistenten, der selbst bei Dunkelheit auch Fußgänger erkennt, oder einer Einparkautomatik, die neben der Lenkung auch die Bremse betätigt. Außerdem gibt es mit Hilfe von zwei Kamera-, drei Radar- und zwölf Ultraschallmodulen eine komplette Rundum-Überwachung, die üblichen Hilfen für Spurführung und Spurwechsel sowie eine Elektronik, die beim Rangieren vor rückwärtigem Querverkehr warnt.

Während sich der Fiesta außen nur sehr dezent weiterentwickelt und Ford selbst von einer Evolution spricht, haben die Kölner innen eine Revolution vom Zaun gebrochen und das Cockpit komplett umgestaltet. Im Flirt mit der Generation Smart-Phone wird es nun dominiert von einem riesigen Touchscreen, der frei über der Mittelkonsole thront und zur Bühne für das weiterentwickelte Infotainmentsystem Sync3 wird. Dazu gibt es auf Wunsch eine Audi-Anlage von B&O Play sowie im Gegensatz zum Ka+ eine Finesse, wie man sie sonst eher aus A-Klasse & Co kennt. Das gilt für die Materialauswahl genau wie für ein paar Ausstattungsoptionen, zu denen nun zum Beispiel erstmals ein Panorama-Dach zählt, das man wie in den großen Baureihen auch öffnen kann.

Kleine Turbos

Die wenigsten Überraschungen gibt es dagegen unter der Haube. Dort setzt Ford vor allem auf seinen hoch gelobten Einliter-Benziner, den die Kölner gleich in drei Varianten anbieten. Es gibt den Dreizylinder-Turbo mit 100, 125 und 140 PS und dank einer neuen Sechsgang-Schaltung im besten Fall mit gerade mal 95 Gramm CO2 pro Kilometer. Alternativ gibt es einen Diesel mit 1,5 Litern Hubraum, der in der Basisversion nun 85 und in einer neuen Power-Variante 120 PS leistet und im besten Fall auf 82 g/km kommen soll.

Zwar spielen die Kölner in der Liga der Kleinwagen nun mit Ka+ und Fiesta nun mit zwei Sturmspitzen, doch reicht das in ihren Augen noch immer nicht für eine erfolgreiche Breitseite. Um die Trefferquote weiter zu erhöhen, wird die Fiesta-Familie weiter aufgefächert: Neben den üblichen Modellvarianten bis hinauf zur ST-Line gibt es den Keinwagen deshalb vom Start weg auch als besonders noblen Vignale sowie als aufgebockten Active in Trekking-Montur für Outdoor und Abenteuer.

Diese Ergänzung passt zur Historie, sagt Europachef Farley: „Denn der Fiesta konnte seine 40 Jahre lange Erfolgsgeschichte nur schreiben, weil er seinen Kunden immer wieder etwas Neues zu bieten hatte.“ Und jetzt schreiben sie in Köln das nächste Kapitel.

Bernhard Katzinger

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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