Hot

Unfälle der Google-Autos – Natürlich schuldlos!

Google-Autos in 11 Unfälle verwickelt

Natürlich schuldlos!

Seit rund sechs Jahren testet der Internet-Gigant „Google“ seine selbstfahrenden Vehikel, versucht sinnvolle Schlüsse aus Unfällen zu ziehen und sucht ständig nach Verbesserungen der einzelnen Komponenten an Bord. Dass aber bereits 11 der Google-Autos in Unfälle verwickelt waren lässt Skeptiker jubeln.

Von Karl Jereb

Wenn Sie so mir nichts dir nichts auf den Straßen Kaliforniens unterwegs sind, kann es durchwegs passieren, dass Sie von Arnold Schwarzenegger und seinem Bio-Sprit-Hummer überholt werden, David Hasselhoff in seinem berühmten Pontiac Firebird Trans Am begegnen (ja, er hat eine Replika des Knight Industries Two Thousand) oder von selbstfahrenden Google-Autos gerammt werden. Während sich erstere Begebenheiten als durchwegs amüsant erweisen können, zum Beispiel wegen der Ironie, dass ein dem Alkohol nicht abgeneigter Promi ein selbstfahrendes Fahrzeug „lenkt“, ist letztere Angelegenheit zweifellos unschön, aber wahr.

Wir doch nicht, die Anderen!

11 Mal binnen sechs Jahren in einen Unfall verwickelt zu sein und nie selbst die Schuld daran zu tragen scheint derart unwahrscheinlich, wie als Kapitän der Costa Concordia in ein Rettungsboot zu fallen und als einer der ersten das sichere Ufer zu erreichen. Kann man glauben, muss man aber nicht. Googles Projektleiter, Chris Urmson, behauptet auf jeden Fall, dass die selbstfahrenden Fahrzeuge des Großkonzerns niemals Unfallverursacher waren, sondern Opfer menschlichen Versagens. Sieben Mal ist jemand hinten aufgefahren, die anderen Male wurden die Autos seitlich gestreift und einmal hat so ein Mensch ein Stoppschild missachtet und ist anschließend in den Roboter gefahren. Die Schuldzuweisungen sind deswegen so fragwürdig, da die kalifornische Verkehrsbehörde die Unfalldetails nicht preisgibt. Essentiell ist vorerst aber, dass niemand verletzt wurde. Im Schnitt waren die Autos nur einmal alle 250.000 Kilometer in einen Unfall verwickelt. Wenn unsereiner eine derartige Statistik seiner Versicherung vorlegen würde, die Prämien würden ins Unermessliche steigen. Doch einmal ganz im Ernst: der Fortschritt dieser Entwicklung ist schon recht erstaunlich. Auf öffentlicher Straße mit unberechenbaren Verkehrsteilnehmern eine derartige Bilanz der Roboterautos zu erzielen ist bei weitem kein Zuckerschlecken. Allerdings darf man als großer Konzern auch einmal Größe beweisen und zugeben, dass die Technik hier und da ein paar Macken hat, nicht alles berechenbar ist und man auch einmal selbst die Schuld für Fehler zu tragen hat.

Weitere Beiträge

Auch interessant
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"