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VW Arteon: Technologie in Mode

Technologie ist in Mode

VW Arteon: Nicht nur schön, sondern auch gescheit!

Mit dem Arteon will VW sich endlich voll und ganz in der High Society der Automobilwelt etablieren – denn das neue Flaggschiff ist nicht nur elegant und fesch wie kein anderer Wolfsburger, sondern rückt auch in Punkto Technologie der Haute Couture unwiderstehlich nah. Wieso also Ästhetik und Innovation nicht vereinen und den Arteon zum Protagonisten eines Modeshootings machen?

Von Thomas Geiger / Jakob Stantejsky
„Der Arteon ist weder der Nachfolger des CC noch ein neuer Phaeton“, sagt Elmar-Marius Licharz, der in der neuen Baureihen-Struktur die großen Modelle aus Wolfsburg verantwortet. „Sondern wir haben ein komplett neues Auto entwickelt, das zwischen den beiden alten Modellen platziert ist.“ Die Basis dafür liefert der Modulare Querbaukasten, mit dem Licharz den Arteon weiter von Limousine und Kombi abgerückt hat. Nicht nur das Design im Stil der gerade mal zwei Jahre alten Studie ist völlig eigenständig und zeigt mit einem schier endlos breiten Kühlergrill, betont scharfen Linien, einer schlanken Silhouette über rahmenlosen Türen und einem fließenden Heck, das breiter und verführerischer ist als beim Tesla Model S, mehr Präsenz als die üblichen Verdächtigen in dem Segment. Sondern auch das Format hat VW verändert: Mit fünf Zentimetern mehr Radstand streckt sich der Arteon auf 4,86 Meter. Und vor allem durften sich die Designer Lust und Leidenschaft erlauben, sagt Licharz: „Während wir beim Passat um jeden Liter Innenraum ringen, mussten wir diesmal nicht ganz so hart kämpfen und haben uns manchmal lieber für die schönere als die praktischere Linie entschieden.“ Das sieht man dem Arteon auch ganz deutlich an, weshalb er der ideale Hauptdarsteller in unserer Fotostrecke ist.
So buchstäblich gekünstelt der Name wirkt, so schlüssig ist die Mischung aus Verführung und Vernunft. Denn der Arteon ist tatsächlich ein Auto, das deutlich oberhalb des Passat angesiedelt ist und somit das ohnehin sehr sportlich und dynamisch gewordene Modellportfolio nach oben hin abrundet. So gibt er nicht nur außen mit stolzen 20-Zöllern, LED-Scheinwerfern und Wischblinkern das ziemlich feudale viertürige Coupé, das laut und kräftig an die Tür zum Oberhaus klopft, sondern lässt auch in Innenraum kaum noch Luft nach oben. Die Beinfreiheit im Fond erscheint nicht enden wollend, im Kofferraum mit 563 Liter Stauraum gibt es schon bei aufrechter Rückbank Platz für Golf-Equipment und Co. Selbiger lässt sich aber auf 1.557 Liter erweitern. Genug Platz für uns, um Unmengen an Equipment und Outfits wohlbehalten zu den diversen Locations zu schaffen. Nich nur schön sondern auch praktisch: Der Kofferraum öffnet nicht via Heckklappe, sondern direkt an der Dachkante.
Die bekannten Assistenzsysteme haben noch einmal dazu gelernt und beherrschen quasi alles, was der technologieaffine Fahrer sich nur wünschen kann. Besonders die adaptive Abstands- und Geschwindigkeitserkennung hat es uns angetan. Die bezieht permanent per GPS Streckendaten und passt so den Speed auch automatisch in Kurven (ja, auch in der Stadt) an. An der Ampel hält der Arteon sanft hinter dem Vordermann und startet wieder durch, sobald dieser das tut. Das Kurvenlicht bedient sich ebenfalls der Navidaten und leuchtet so noch früher alles aus. Theoretisch wäre der Weg von zuhause in die Arbeit also möglich, ohne ein einziges Mal die Pedale zu betätigen, sobald man erstmal ausgeparkt hat.
Motorentechnisch stehen in der Startaufstellung drei Benziner von 150 bis 280 PS und drei Diesel von 150 bis 240 PS, wobei die jeweils stärksten Motoren serienmäßig mit Allrad daherkommen. Damit schafft der Arteon zwischen 220 und 250 km/h und kommt auf Verbrauchswerte zwischen 4,4 Litern Diesel und 7,3 Litern Benzin – auch das ist eine gelungene Kombination von Vernunft und Verführung.
Wie nah der Arteon der Oberschicht kommt, merkt man am ehesten im Top-Modell. Denn 280 PS und 350 Nm sind ein Pfund, mit dem man gut Wuchern kann. Mit dem DSG auf Sport und dem Fahrwerk auf stramm wird der Passat im feinen Zwirn tatsächlich zum Pulsbeschleuniger und die Verführung ist plötzlich größer als die Vernunft. Erst recht, wenn man in 5,6 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt und bei 250 km/h noch so viel Dampf hat, dass man sich über ein bisschen weniger Vernunft bei den Entwicklern gefreut hätte.
Zwar fährt sich der Spitzenbenziner so, wie man es von einer sportlichen Limousine an der Schwelle zur Oberklasse erwartet. Den Dresscode hat der Arteon sowieso schon drauf.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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