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Mercedes V-ision e – Elektrisches Störfeuer

Mercedes V-ision e

Elektrisches Störfeuer

Noch ist der neue VW Bus gar nicht enthüllt, und Mercedes startet schon sein Störfeuer. Denn zur Einstimmung auf den großen Showdown unter Deutschlands wichtigsten Lademeistern wollen die Schwaben jetzt in Genf mit der Studie V-ision e schon einmal zeigen, wie hoch die Hürden für den Dauerbrenner aus dem Norden diesmal sind.

Von Thomas Geiger

Denn so luxuriös, wie Mercedes die V-Klasse dafür ausgeschlagen hat, und so modern, wie sie motorisiert ist, muss sich der VW Bus ganz schön strecken, wenn er weiter der Innovationsführer in der automobilen Raumfahrt bleiben will. Was die V-Klasse unter dem Blech buchstäblich spannend macht, ist ihr Plug-In-Antrieb. Dafür haben sich die Entwickler bei der C-Klasse bedient und von dort das Doppel mit einem 210 PS starken Vierzylinder und einer E-Maschine von 90 kW unter der Getriebeglocke übernommen. Zusammen 333 PS stark und mit bis zu 600 Nm gerüstet, wuchtet das Tandem den Raumkreuzer in 6,1 Sekunden auf Tempo 100 und ermöglicht bis zu 206 km/h.

Elektrisierend

Weil die aus einem 13,5 kWh großen Akku im Kofferraum gespeiste E-Maschine die V-Klasse auch alleine bewegen kann, sind bis zu 50 Kilometer und maximal 80 km/h ohne Verbrenner möglich. Gleichzeitig sinkt der Normverbrauch auf rekordverdächtige 3,0 Liter und der CO2-Ausstoß geht auf 71 g/km zurück. Während beim Antrieb geknausert wird, hat Mercedes bei der Ausstattung geklotzt: Als wolle sich auch die V-Klasse um das wieder eingeführte Maybach-Logo bewerben, gibt es hinten nicht nur weißes Leder, helle Tuche und dunkle Hölzer auf dem Fußboden. Sondern man thront auf elektrischen Massagesesseln mit ausfahrbaren Wadenauflagen und separaten Fußstützen, arbeitet auf vornehmen Klapptische, surft auf integrierten Tablet-Computern und sonnt sich unter dem größten Panorama-Dach in dieser Klasse. Auch das hat übrigens etwas von Maybach. Denn genau wie früher im 62er und heute im Mercedes SL ist das riesige Gasfeld mit Magic-Sky-Control ausgestattet und verdunkelt sich auf Knopfdruck selbst. Offiziell ist diese V-Klasse nur eine Studie und trägt den visionären Charakter bereits im Namen. Doch lässt Volker Morn hinweg keinen Zweifel daran, dass zumindest einzelne Komponenten des Konzeptfahrzeugs durchaus das Zeug zur Serie haben: „Das Concept V-ision e zeigt, welches Potenzial der Mercedes unter den Großraumlimousinen bietet, um in Zukunft noch individueller und exklusiver auf Kundenwünsche und Marktbedürfnisse eingehen zu können“, sagt der Leiter des Geschäftsbereichs Vans. Noch reicht dafür ein Schaustück für die Messe. Doch spätestens wenn im Herbst der Wettbewerber aus Wolfsburg anrollt, dann könnte es sein, dass Mornhinweg Wort halten und die V-Klasse Farbe bekennen muss.

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