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Skoda Karoq: Ruhepol in stürmischen Zeiten

Der facegeliftete Skoda Karoq bleibt sich treu und punktet weiterhin mit schön verpacktem Pragmatismus. Jetzt halt noch schöner.

Kein knuffiger, an einen Bären angelehnter Name mehr, nein, als Skoda sein siebensitziges Elektro-Monstrum präsentierte, wies ihn der pompöse Schriftzug an der Front als „7S“ aus, konkret als Vision 7S, weil: noch eine Studie. Und ein neues Logo schob man auch gleich hinterher, freilich viel stylischer und cleaner. Bis beides eingeführt wird, bleibt aber noch Zeit, und die überbrückt man am besten im Karoq. Also: Willkommen in der Gegenwart.

So unstylisch ist die nämlich auch nicht. Was auch die hübsche Vergangenheit zu Verantworten hat, weil Skoda den Karoq im Zuge des Facelifts nur behutsam überarbeitet hat. Der Kühlergrill steht nun aufrechter, was der Front einer bulligeren Auftritt verleiht. Und die LED-Signatur der Scheinwerfer ist keine durchgehender Linie mehr, sondern geknickt. Hinten verliert der Karoq hingegen an Kante, die C-Form der Leuchten wird nur noch angedeutet. Das Heck hat an Breite gewonnen.

Vor allem aber ist die Gegenwart pragmatisch: Der Skoda Karoq ist nicht zu groß, um bei der Parkplatzsuche die Nerven zu verlieren, gleichzeitig bietet er auf seinen fast 4,4 Metern Länge gute Platzverhältnisse auf allen Sitzen (außer: mitte hinten, eh klar) und ein grundsolides Kofferraumvolumen von 521 Litern. Und auch sonst kann er halt alles, was man braucht, und sogar ein bisschen mehr.

Was besonders auf unseren Testwagen zutrifft. Der ist mit der Sportline bestens ausgestattet und hat einen ordentlichen Motor unter der Haube: den 2-Liter-TSI. Dessen 190 PS und 320 Nm beschleunigen den Skoda Karoq in knapp über sieben Sekunden von 0 auf 100 km/h, das Schalten übernimmt dabei das leicht träge Siebengang-DSG. Und sogar kraxeln könnte der Karoq dank Allradantrieb. Die Schattenseiten: der Verbrauch. Offiziell gibt Skoda 7,5 Liter an, einen guten Liter mehr schafft man freilich auch.

Durch die höchste Ausstattungslinie Sportline hat man zwar noch keinen vollausgestatteten Karoq, aber schon Feinheiten wie die elektrische Heckklappe, Ambientebeleuchtung, einen adaptiven Tempomaten, Matrix-LED-Scheinwerfer und Keyless-Go. Top: Die mit „ThermoFlux“ bezogenen Sportsitze. Der Stoff soll ganz besonders atmungsaktiv sein, was vor allem im Sommer praktisch sein soll. So richtig bemerkt hätten wir das nicht, und top sind die Sitze vor allem wegen der gelungenen Kombination aus Komfort und Seitenhalt.

Sportlich sind nicht nur die Sitze, sondern auch das Lenkrad. Durch dieses blickt man nur noch auf digitale Armaturen, zumindest soll das noch im Laufe des Jahres 2022 passieren. Apropos digital: Als Infotainmentsystem kommt noch nicht die neue Generation des VW-Konzerns zum Einsatz, was aber echt kein Schaden ist. Das Infotainment des Skoda Karoq hält es generell so wie das ganze Auto: unaufgeregt gut mit nur wenig Mankos. Was uns auch gefällt: analoge Bedienelemente zum Einstellen der Klimaanlage. Keine Touchflächen und -slider, die man unabsichtlich streift und die einen damit an den Rande des Nervenzusammenbruchs führen. Durch und durch ein Ruhepol, der Skoda Karoq.

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