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Mercedes GLS Facelift: Konkurrenz aus eigenem Hause

Er ist Daimlers dickstes Ding und obendrein das SUV mit der größten Bandbreite. Denn während der GLS im Serientrimm den vornehmen Familienbomber für die Besserverdienenden unter den Soccer-Mums gibt, bedient er als AMG die Abteilung Protz und Power und chauffiert als bislang einziger Geländewagen der des Luxusablegers Maybach die Hautevolee ins prestigeträchtige Rennen gegen Rolls-Royce Cullinan und Bentley Bentayga

Doch Größe allein ist keine Garantie für Erfolg. Sondern wer vorne dabei bleiben will, der muss auch auf die Kleinigkeiten achten. Deshalb spendieren die Schwaben dem Trio jetzt zur Hälfte der Laufzeit ein Facelift. Genau wie vor ein paar Monaten schon beim – nun ja – kleinen Bruder GLE angekündigt, bekommt das Trumm aus dem US-Werk Tuscaloosa dafür zum Herbst noch mehr Glanz und Gloria in allen Varianten: Neue Leuchten, mehr Lametta im Grill sowie eine Umfeldbeleuchtung mit neuen Lichstpielen sollen von außen den Unterschied machen, während drinnen vor allem das Infotainment auf den neuesten Stand gebracht wird. Die Grafiken werden dafür aufgefrischt, es gibt neue Anzeigestile und mehr Optionen zur Personalisierung. Außerdem beweist Mercedes ein Herz für die Hinterbänkler und spendiert den bis zu fünf Mitfahrern im Fond des 5,21 Meter langen GLS auf Wunsch drei eigene große Bildschirme. 

Unter der Haube ändert sich dagegen nichts. Es gibt auch künftig keinen Plug-in-Hybrid und natürlich erst recht keine vollelektrische Variante, sondern der 48 Volt-Hybrid muss gegen die Gewissenbisse genügen. Dafür aber gibt es auch künftig eine stattliche Motorenpalette mit mehr Auswahl als bei der Konkurrenz. So stehen allein für das Grundmodell zwei Reihensechszylinder-Diesel mit 3,0 Litern Hubraum und 269 PS im 350d oder 367 PS im 450d, ein Sechszylinder-Benziner mit ebenfalls 3,0 Litern und 381 PS im GLS 450 oder ein 4,0-Liter-V8 mit 517 PS im GLS 580 bereit. Dazu kommt bei Maybach der ebenfalls vier Liter große V8 des 600ers mit dann 557 PS und AMG beweist mit einem 612 PS starken GLS 63, dass Masse nicht immer träge sein muss. Immerhin wuchtet der ebenfalls vier Liter große Turbo den Zweieinhalbtonner binnen 4,2 Sekunden auf Tempo 100. Und während alle anderen GLS-Modelle auf 250 km/h limitiert sind, stürmt er munter weiter bis auf 280 Sachen.

Zwar hat sich Mercedes mit dem Update für kleines Geld große Mühe gegeben, selbst wenn die Schwaben das Gros ihres Entwicklungsbudgets gerade in die Elektrifizierung stecken und deshalb eher auf billiges Bling-Bling setzen als auf substanzielle und damit teure Neuerungen. Doch die Konkurrenz schläft nicht – und schon gar nicht im eigenen Haus. Denn als fortschrittliche Alternative mit ähnlich viel Prestige und auf Wunsch auch genauso vielen Plätzen gibt es seit ein paar Wochen das EQS SUV. Und wenn Mitte April auf der Motorshow in Shanghai das Tuch von dessen Maybach-Version gezogen wird und die Luxustochter so ins E-Zeitalter aufbricht, dann hat der GLS ein weiteres Alleinstellungsmerkmal verloren.

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