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Rallye emissionsfrei (fast)

Während der flinke Cupra mit dem langen Namen nur ein Showcar bleibt, meint es der ASTARA 01 ernst und nimmt nach 2022 bereits zum zweiten Mal an der legendären Dakar teil. Während der Cupra den lautlosen Elektriker gibt, wird der Wumms des Astara von E-Fuels befeuert, beide Renner bewegen sich lokal emissionsfrei. Die Zukunft des Rallyesport?

Text: Franz J. Sauer und Jakob Stantejsky / Fotos: Hersteller

Der Gatsch steht unter Strom

Ab 2025 soll der Cupra UrbanRebel das dynamische Sortiment der jungen Marke um einen kleinen, aber fetzigen Elektriker bereichern. Auf der IAA 2021 haben die Spanier außerdem eine Rallye-Version des rund vier Meter kurzen Stylers präsentiert: Das Cupra UrbanRebel Racing Concept. Davon gibt es aktuell genau zwei Exemplare – anstatt die ins Museum zu verbannen, lässt Cupra Motorjournalisten aus aller Welt damit auf dem Circuit de Catalunya über Teile der Rallyecross-Strecke brettern. Natürlich erst, nachdem man sich in Rennoverall und Helm geworfen hat und im Auto wie in einem Schraubstock klemmt. Das ist ein echter Rennbolide.

Die 435 PS Peak Power samt der knackigen 510 Nm Drehmoment entfalten sich unaufhaltsam. Das Rallye-Setup tut sein Übriges, sodass der UrbanRebel Racing wieselflink über den ruppigen Untergrund radiert. Sogar einen Sprung lässt Cupra seine eigentlich unbezahlbaren Prototypen in Angriff nehmen. Dann der Wechsel auf den Beifahrersitz und Vollblutrennfahrer Jordi Gené gibt den Taxler. Da wird der Kampf zum Ballett und der UrbanRebel beeindruckt noch mehr. Cupra meint es offensichtlich ernst mit dem Rennsport, auch im Jahr 2025 noch.

Emissionsfrei durch die Wüste

Weder durften wir den ASTARA 01 selber fahren, noch war das Platzieren auf dem Beifahrersitz des T1.3 Buggy ohne größere Körperverwindungen möglich. Die drei Autos, die man uns auf einem hermetisch abgeriegelten Militärgelände ausserhalb von Madrid vorführte waren schließlich schon für den Renneinsatz ab Silvester fertig präpariert. Und Auskenner wissen nun auch, an welchem international renommierten, wenn auch in den letzten Jahren von seiner Original-Route etwas abgekommenen Rennsportbewerb das ASTARA-Team teilnehmen wird: Richtig, der Rallye Dakar, 2023 zum bereits vierten Mal in Saudi Arabien stattfindend.

Das Team des multinationalen Mobilitäts-Konzern, der in 25 Ländern als Importeur und Fahrzeughändler tätig ist und erst jüngst Import und Vertrieb von Fahrzeugen der Marke Nissan nach Österreich übernahm, nimmt nach 2022 zum zweiten Mal an der Dakar teil. Und anders als damals, als man zu 70% mit synthetischen Kraftstoffen mitfuhr, will man es 2023 genauer wissen und geht aufs Ganze.

Das durch eine spezielle Rahmen-Konstruktion leichteste Rennfahrzeug seiner Klasse (2WD-Buggies) wiegt nur 1.590 Kilogramm, schöpft 442 PS aus einem Chevy-LS7 7,0 Liter V8 und transportiert in seinen beiden 180 Liter-Tanks E-Fuels mit einer gespeicherten Energie von 3.870 kWh. Für die gleiche Menge an Batterie-Energie bräuchte man etwa 22 Tonnen an Akkumulatoren an Bord.

Dem ehrgeizigen Projekt geht es darum, aufzuzeigen, was möglich wäre – mit Kraftstoffen, die zwar in der Erzeugung (noch) teuer und energieaufwändig sind, ansonsten aber keinerlei neue Infrastruktur benötigen. Gute Sache das, wir wünschen viel Glück.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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