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Audi Q4 e-tron: Kleiner, aber noch feiner?

Ihr e-tron mag vielleicht Klasse sein, doch Masse konnten die Herren der Ringe mit ihrem elektrischen Erstling bislang kaum machen. Denn für einen durchschlagenden Erfolg in der Breite ist der abgasfreie Geländewagen einfach zu groß, zu schwer – und zu teuer. Doch jetzt schickt Audi den zweiten Sturm auf die Electric Avenue und nimmt zwei Klassen darunter mit dem Q4 e-tron einen neuen Anlauf.

Von Thomas Geiger

Und genau wie seinen großen Bruder gibt es den Stromer zum Start im kommenden Jahr als Doppelpack: Vermutlich sogar zeitgleich zum konventionellen Modell mit steilem Heck wollen die Bayern auch einen Sportback anbieten. Mit 4,60 Metern einen Zentimeter länger und dafür einen Hauch flacher als der normale Q4 bietet der zwar ein bisschen weniger Kofferraum und deshalb womöglich auch minimale Einschränkungen bei Komfort und Kopffreiheit, hat dafür aber den eleganteren Look und die schnellere Linienführung.

Unter dem Blech sind die beiden freilich eineiige Zwillinge – und eng verwandt mit dem VW ID.3. Denn wie der Wolfsburger Hoffnungsträger nutzen sie den Modularen Elektrifizierungsbaukasten MEB. Anders als der große e-tron dezidiert und ausschließlich für elektrische Antriebe entwickelt, nutzt der Q4 damit eine Reihe von Vorteilen: Weil die gesamte Antriebstechnik im Wagenboden verschwindet und die Achsen so weiter nach außen wandern können, bleibt bei 2,77 Metern Radstand mehr Raum für die Insassen. Vor allem die Hinterbänkler dürften im kleineren Auto deshalb mindestens so gut sitzen wie im großen, wenn nicht gar besser.

Natürlich wird es den Q4 dabei genau wie den ID.3 mit mehreren Varianten, unterschiedlich starken Motoren und verschiedenen Batteriepacks geben. Nur wie genau die Konfiguration aussieht, das will Audi mehr als sechs Monate vor dem Marktstart noch nicht verraten. Einzig die Paarung für die Top-Version haben sich die Herren der Ringe bereits entlocken lassen. Die fährt demnach mit zwei Motoren von zusammen 225 kW und elektrischem Quattro-Antrieb, schafft den Sprint auf Tempo 100 in 6,3 Sekunden und wird auf 180 km/h limitiert. Im doppelten Boden steckt dann ein Akku von 82 kWh, mit dem über 450 Kilometer möglich sein sollen.

Selbst wenn mit dem Q4 der Abschied von den mehr oder minder halbherzig konvertierten Verbrennern beginnt, baut Audi auf dem Weg in die elektrische Zukunft aber nicht allein auf den MEB. Sondern die Bayern bedienen sich auch am anderen Ende der Konzernpalette und machen aus dem Porsche Taycan demnächst den e-tron GT. Und weil zum Nehmen immer auch ein bisschen Geben gehört, bringen sie sich dafür in die Entwicklung der so genannten PPEE-Plattform für die kommende Premium-Modelle im Konzern ein. Schließlich haben sie sich an der Ladesäule viel vorgenommen: Bis 2025 soll es von Audi mehr als 20 reine Elektroautos geben.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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