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Porsche Cayenne Coupé: Spät aber schön

Porsche Cayenne Coupé: Spät aber schön

Porsche hat den Trend zum schnittigen SUV Coupé zwei Cayenne-Generationen lang tapfer ignoriert. Doch damit ist jetzt Schluss: die Schwaben bringen im Mai als späten Schöngeist endlich auch ein Cayenne Coupé an den Start.

Von Thomas Geiger

BMW verdient sich am X6 eine goldene Nase, das Mercedes GLE Coupé verkauft sich wie warme Semmeln am Sonntagmorgen und selbst den wuchtigen Audi Q7 gibt es als Q8 mittlerweile mit einer eleganteren Linienführung. Verständlich also, dass man auch in Zuffenhausen ein Stück vom Kuchen wollte. Mit dem Cayenne Coupé kriegen sie dieses nun. Das SUV startet in Österreich bei 104.130 Euro, damit ist er rund 12.000 Euro teurer als das Grundmodell.
Für diesen Aufpreis gibt es aber nicht nur die schnellere Silhouette mit einem zwei Zentimeter flacheren Dach und einem scharf geschnittenen Heck. Serienmäßig fährt das Coupé mit einem riesigen Glasdach vor, unter dem sich auf Knopfdruck ein Rollo spannt. Alternativ dazu gibt es mit einem von drei Leichtbaupaketen auch ein Carbondach, das ähnlich wie bei den besonders sportlichen Elfern ein wenig tailliert ist und deshalb zwei markante Höcker über den Vordersitzen hat.
Besonders stolz sind die Schwaben auf die Aerodynamik des Coupés. Schließlich haben sie dafür zum feststehenden Spoiler an der Dachkante auch noch einen zweiten Flügel auf Höhe der Brüstungslinie entwickelt, der bei 90 km/h ausklappt und für eine stabile Straßenlage sorgt.
Während das Coupé in der ersten Reihe vom Platzangebot bis zum Infotainment dem normalen Cayenne gleicht, sehen die Hinterbänkler das etwas anders. Sie sitzen mit zwei angedeuteten Einzelsitzen drei Zentimeter tiefer, damit die Frisur nicht am flacheren Dach schleift, und haben dank der Panoramaverglasung die bessere Aussicht. Ein wenig einschränken muss man sich dagegen beim Einladen: Durch das flache Heck schrumpft das Kofferraumvolumen um etwa 15 Prozent und liegt nun im besten Fall bei 625 bis 1.540 Litern.
Keine Änderungen gibt es unter der Haube. Dort startet das Coupé für Sparfüchse mit dem 340 PS starken V6-Motor des Basismodells, der es in bis zu 5,9 Sekunden auf Tempo 100 schafft, bei Vollgas 243 km/h erreicht und durchschnittlich 9,3 Liter verbraucht.
Wer die Unvernunft auf die Spitze treiben will, der kann das Coupé auch als Turbo mit einem vier Liter großen und 550 PS starken V8 bestellen. Der gönnt sich zwar bereits auf dem Prüfstand 11,3 Liter, schafft dafür aber den Sprint in 3,9 Sekunden und ist mit 286 km/h so schnell, dass er die früher gestartete Konkurrenz wieder einholt.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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