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Bye bye F-Type! Jaguar wird elektrisch

Jaguar ist einer der ganz großen Traditionshersteller der Automobilbranche. Seit fast 100 Jahren bauen die Briten schon Fahrzeuge, dabei sind Legenden wie der E-Type und der XJ220 entstanden. Diese Tradition schmeißen die Briten jetzt über den Haufen.

Der Trend zur Elektromobilität ist längst unaufhaltsam und gerade Jaguar war mit dem I-Pace einer der Premium-Pioniere auf diesem Gebiet. Aber dass es dann gar so schnell geht, hätte aber wohl auch niemand vermutet. Jaguar Land Rover-Chef Thierry Bolloré hat heute die Strategie der kommenden für die britischen Marken vorgestellt und sorgt damit garantiert allerorts für Aufsehen, wenn auch nicht überall für Begeisterung. Denn während Land Rover bis 2030 60% all seiner verkauften Autos zu Elektrikern gemacht haben will, fallen die Pläne für Jaguar noch deutlich dramatischer aus.

In den nächsten fünf Jahren soll aus der röhrenden Wildkatze ein schnurrendes Kätzchen werden. 100 Prozent aller verkauften Jaaaaaaaaags sollen 2030 Stromer sein, sprich: jedes einzelne Fahrzeug. Und wir reden hier nicht von Plug-in-Hybriden oder ähnlichen Zwischenlösungen, sondern von rein elektrischen Automobilen gänzlich ohne Auspuffemissionen. Null, nix, nada, niente. Eine „rein elektrische Luxusmarke“ soll Jaguar bis 2025 werden. Verbrennermodelle dürfen ihre jeweilige Laufzeit dann noch zu Ende bringen und werden eines nach dem anderen eingestellt. Für alle Fans des F-Type ein Schlag in die Magengrube. Denn auch wenn wir einen sportiven Elektriker in weiterer Folge durchaus für möglich halten, mit dem V8 unter der Jaguar-Haube war es das dann endgültig. Und zwar schon sehr bald.

Starten wird der Reigen an E-Jaguaren aber nicht mit dem schon lange umhergeisternden neuen XJ, der für 2022 als E-Limousine angekündigt war. Der wird vorerst eingestampft und nicht das Licht der Welt erblicken. Dass irgendwann wieder ein Modell namens XJ kommt, ist laut Jaguar Land Rover durchaus möglich, mehr aber auch nicht. Erwartet werden diverse elektrische SUVs in allen Größen und Formen und eventuell auch ein kompakter Elektriker mit der springenden Katze auf dem Grill. Das Weichwaschen der Marke hat ja schon vor längerer Zeit mit allerlei SUVs begonnen, diese Neuigkeiten reißen den Kurs Jaguars aber noch einmal brutal herum. Aber gut, irgendwas musste passieren, die rosigen Zeiten waren bei den Briten schon lange vorüber. Jetzt hat der seit September letzten Jahres im Amt und Würden befindliche Franzose Thierry Boloré enthüllt, wie er Jaguar Land Rover wieder an die Spitze führen will. Ein radikaler Plan, der angesichts des aktuellen Elektroauto-Hypes allerdings erfolgsversprechend erscheint. Daran ändert auch das Geraunze der oktanverliebten Traditionalisten nichts. Und dazu zählen wir uns selbst in diesem Fall auch.

Auch Land Rover wird in den kommenden Jahren gleich sechs neue elektrische SUVs auf den Markt bringen. Und weil man doch nicht alles auf die Elektromobilität setzen will, gibt es noch „Project Zeus“. Unter diesem Decknamen verbirgt sich das Bestreben, auch Wasserstoffautos endlich im großen Stil konkurrenzfähig zu machen. Ein Prototyp soll angeblich nahen, ein Konzept ebenso. Und ab 2023 taucht die Technologie vielleicht sogar in einem Serienmodell auf. Wir werden sehen, beim Thema Wasserstoff gab es schon viele Versprechen und wenig Zählbares. Umso realer ist die E-Werdung der Marke Jaguar. Die tut dem Petrolhead einfach weh, so unvernünftig das auch sein mag. Und was Mr Jeremy Clarkson gesagt hat, als er hören musste, was aus seinen „Jaaaaags“ wird, ist wohl kaum druckreif.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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