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Crafter2Craftsmen

Eine Runde durch Europa

Crafter2Craftsmen-Tour

Was würden sie tun, wenn sie bei einem Ausdauertest 42.000 Kilometer durch Europa fahren? Im Rahmen der Crafter2Craftsmen-Tour waren die Ziele klar definiert: Handwerker, die eine originelle Geschichte erzählen können. Und so landete der VW Crafter auch im Waldviertel.

Text: Hannes Kropik

Matthias Göttenauer hat ein Faible für Autos. Und für Reisen. Als Geschäftsführer der Agentur experience verbindet er seine beiden Fachgebiete und organisiert seit Jahren Events und Projekte, bei denen das Fahrerlebnis im Mittelpunkt steht. Als er gelesen hatte, dass der neue VW Crafter ein Serviceintervall von 50.000 Kilometern hat, kam ihm wieder einer jener Ideen, die in eine längere Ausfahrt mündete: „Ich wollte ausprobieren, wie sich der Van auf einer Ausdauerfahrt tatsächlich verhält. Aber nur einfach sinnlos in der Gegend herumfahren wollte ich mit meinen Kollegen auch nicht, also haben wir beschlossen, Menschen zu besuchen, die irgendetwas besonders gut können und eine interessante Geschichte zu erzählen haben.“
Und so entstand das Projekt Crafter2Craftsmen-Tour, auf der der Crafter bis Ende Februar 2017 mehr als 42.000 Kilometer quer durch Europa und Marokko zurücklegen sollte. Anfang November 2016 startete die Reise in Hannover (wo der Crafter gebaut wird): „Als erstes haben wir den Kaffeeröster Andreas Berndt besucht. Wir haben vorher recherchiert und in jedem Land fünf handwerkliche Betriebe in die engere Auswahl gezogen.“

Letztendlich, so das Konzept, sollte in jedem Land nur ein spezieller Handwerker besucht werden. In den Niederlanden war es ein Betrieb, der nicht nur alte Windmühlen restauriert, sondern auch weltweit neue baut; in Frankreich der Bootbauer Jean-Marie Jezequel, der – in vierter Generation – Pläne nicht am Computer, sondern traditionell von Hand zeichnet. „Wir haben sehr viele spannende Menschen kennengelernt“, fasst Göttenauer zufrieden zusammen. „Und wir haben gesehen, dass Handwerk zwar nach wie vor traditionell und bodenständig ist, sich aber dennoch an die veränderten Zeiten anpassen kann.“
In Österreich machte die Crafter2Craftsmen-Tour im hohen Norden Station: Im kleinen Waldviertler Ort Reitzenschlag (bei Litschau nahe der tschechischen Grenze) besuchte die Craftercrew Familie Schuh, die aus Fischhäuten Leder herstellt und daraus verschiedenste Accesoirs vom Brillenetui bis zur eleganten Handtasche produziert. „So familiär wurden wir sonst nirgends aufgenommen. Herr Schuh hat uns nicht nur den ganzen Betrieb erklärt, sondern auch zum Mittagessen eingeladen. Es gab hervorragenden Karpfen aus eigener Zucht.“

Nach dem Waldviertel neigt sich die Reise langsam dem Ende zu, die 42.000-Kilometermarke wurde kurz danach in Polen geknackt. Interviews mit allen besuchten Handwerkern, sowie Videos von allen Stationen, gibt es auf http://crafter2craftsmen.com/de/

Der Crafter selbst wird seine Reise in Hannover beenden, wo er im VW Nutzfahrzeuge-Kundenzentrum ausgestellt wird: „Wir haben von jedem Handwerker ein kleines Souvenir mitgenommen, das im Wagen ausgestellt wird. Jedes Stück, etwa ein kleines Whiskeyfass aus Norwegen oder eine schottische Dudelsackpfeife, erzählt seine ganz eigene Geschichte.“

Mit dem Crafter selbst war Matthias Göttenauer sehr zufrieden: „Das Auto hat einwandfrei funktioniert. Aber ganz ehrlich: Ich wäre auch enttäuscht, wenn ein Nutzfahrzeug nach 40.000 Kilometern irgendwelche Macken hätte.“

Bernhard Katzinger

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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