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Morgan Super 3: Dreirad für die Großen

Der Morgan stirbt nie! Nein, das ist kein Tippfehler und es geht diesmal ausnahmsweise nicht um James Bond. Sondern es geht um den vielleicht schrulligsten und altmodischsten Autohersteller, den es auf der Insel jenseits des Kanals noch gibt: Die Morgan Motor Company. Denn als wären deren Roadster nicht schon retro genug, weil selbst Neuwagen aussehen wie 80 Jahre alte Oldtimer, halten die Briten eisern an jenem Three Wheeler fest, mit dem ihre Geschichte vor 113 Jahren begonnen hat. Und nicht nur das: Zehn Jahre nach dem letzten Generationswechsel kommt deshalb jetzt noch einmal eine Neuauflage des eigenwilligen Dreirads, das vorne zwei Räder hat und hinten nur eins und für Preise um die 50.000 Euro mehr Spaß und Spektakel macht als jeder Sportwagen. Morgan Super 3: ein Dreirad für die Großen !

Völlig neu gezeichnet, mit seinen markanten Knopf-Augen und dem Rumpf eines offenen Kampffliegers aus dem Ersten Weltkrieg auf Anhieb wieder zu erkennen, nutzt der 3,50 Meter kurze und nicht einmal 1,20 Meter hohe Zweisitzer obendrein eine neue Karosserie-Struktur. Die ist wieder komplett aus Aluminium gefertigt, wurde diesmal aber wie ein Monocoque konstruiert. Damit bietet sie einerseits mehr Platz und einen Hauch von Komfort, schützt die Insassen im Fall des Falles aber zugleich besser als je zuvor. 

Auch innen bleibt sich das Dreirad treu, selbst wenn es jetzt einen neuen Namen trägt: Das Cockpit ist so minimalistisch wie es sich für den abenteuerlichen Charakter des radikalsten aller Roadster geziemt, und es gibt nicht viel, was den Fahrer vom Wesentlichen ablenkt.

Das besorgt in diesem Fall ein 1,5 Liter Dreizylinder, den Morgan bei Ford einkauft. Der hat zwar nur magere 118 PS und mickrige 150 Nm. Doch weil das Dreirad gerade mal 635 Kilo wiegt, hat der Mini-Motor damit buchstäblich leichtes Spiel; erst recht, wenn der Fahrer den kurzen Schaltknauf des manuellen Mazda-Getriebes dazu wie einen Taktstock nutzt. Von 0 auf 100 km/h geht es dann in weniger als sieben Sekunden und wenn bei 209 km/h der Vortrieb endet, fühlt sich das in einem Three Wheeler sportlicher an als das doppelte Tempo im Bugatti. Kein Wunder also, wenn man mit diesem Dreirad auch gestandene Männer ködern kann. 

Zwar ist der Morgan so schräg und spleenig wie nur ein englisches Auto sein kann, und natürlich taugt er nicht für die Massen. Doch als Spielzeug für große Jungs und ihre Mädchen ist er schier unersetzbar. Umso schöner, dass er jetzt in die nächste Runde geht und es besser macht als Bond in seinem jüngsten Film. Während der Meister der Spione zum allgemeinen Entsetzen tatsächlich dahingeschieden ist, hält sich das Dreirad ans Drehbuch: Der Morgan stirbt nie. 

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