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Opel Astra Electric: Sanfter Übergang

Die Plug-In-Hybriden waren nur das Vorspiel, jetzt macht Opel auch in der Kompaktklasse so langsam Ernst mit der Elektrifizierung. Denn im Frühjahr starten die Hessen mit dem Verkauf des Astra Electric, der in der Kompaktklasse gleich eine doppelte Sonderrolle einnehmen wird. Zum einen, weil er neben dem chinesischen MG5 und seinen Plattformbrüdern aus Frankreich als einziger auch als Kombi an die Ladesäule rollt. Und zum anderen, weil er – natürlich wieder im Verbund der Stellantis-Familie – als einziger auf einer traditionellen Plattform aufbaut und in gewohnter Form daherkommt. Während Konkurrent Ford in dieser Klasse noch gar kein elektrisches Angebot macht und die VW-Familie ihre Kundschaft je nach Sichtweise und persönlicher Präferenz mit den MEB-Modellen lockt oder schockt, muten die Hessen den Astra-Fahrern beim Aufbruch in die neue Zeit keine sonderlich große Umstellung zu. 

Das gilt zumindest für Auftritt und Ambiente des Hoffnungsträgers. Denn mit seinem allglatten und ziemlich modernen Vizor-Gesicht hat der Astra das elektrische Design schon für die Verbrenner vorweg genommen und mit seinem digitalen Cockpit ist er für alle erweiterten Anzeige- und Navigationsaufgaben eines E-Modells bestens gerüstet. Selbst die Batterie haben die Hessen so geschickt in der Plattform integriert, dass kaum Platz verloren geht: Der Kombi fasst deshalb künftig 516 bis 1.553 Liter und liegt damit noch immer gut im Rennen.

Zwar gibt es in der gesamten Stellantis-Familie diesseits des Fiat 500e aktuell nur einen Elektro-Baukasten. Doch wurde der seit dem Einbau in Corsa & Co mittlerweile etwas modernisiert und der Astra profitiert als erster Opel vom Update. Deshalb gibt es jetzt 54 kWh Batteriekapazität, mit denen die Hessen eine Reichweite von bis zu 416 Kilometern ermöglichen wollen. Und die Leistung des Motors klettert auf immerhin 156 PS, so dass Opel auch beim Tempo die Leine etwas lockerer lässt. Nicht bei 140 oder 160 wie bei den meisten Konkurrenten, sondern erst bei 170 zieht die Elektronik deshalb künftig den Stecker. 

Nur beim Laden ist der Astra eher von der langsamen Sorte: 11 kW am Wechsel und bis zu 100 kW am Gleichstrom – das machen andere mittlerweile besser. Doch wie die Batterie mit ihren 54 kWh eher zu den kleineren zählt, reichen für die ersten 80 Prozent trotzdem 30 Minuten. 

Knapp ein halbes Jahr vor dem Bestellbeginn hat Opel jetzt zwar die ersten technischen Details verraten, hält sich bei den Preisen aber noch bedeckt. Macht nichts, dann rechnen wir halt selbst und nehmen den Corsa zum Vorbild. Dort kostet die E-Version rund 14.000 Euro mehr als das Basis-Modell. Überträgt man das in die Kompaktklasse, könnte der elektrische Fünftürer bei gut 40.000 Euro starten.

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