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Porsche 718 Spyder RS: Porsche Pur

Die Endzeitstimmung auf der linken Spur treibt einmal mehr leidenschaftliche Blüten. Denn weil sie wissen, dass es mit dem Reiz des Rasens bald vorbei ist und der nächste Boxster elektrisch wird, treiben die Porsche-Entwickler in Weissach den Spaß für den Spyder jetzt noch einmal auf die Spitze.

Wenn der offene Zweisitzer in diesem Sommer auch als 718 Spyder RS ausgeliefert wird, dann wird er nicht nur zum stärksten und mit einem Preis von 155.575 Euro (D) natürlich auch teuersten Boxster aller Zeiten, sondern auch zum radikalsten Raser, denn die Baureihe in 30 Jahren hervor gebracht hat. Und den Lustvollsten sowieso: „Der 718 Spyder RS hebt die Fahrfreude in einem offenen Fahrzeug auf ein neues Level“, sagt Projektleiter Andreas Preuninger. „Die Kombination aus unserem unverwechselbaren Motor, dem kurz übersetzten Getriebe, kompakten Abmessungen, niedrigem Gewicht, dem für Landstraßen optimierten Rennsportfahrwerk und maximaler Offenheit bietet ein äußerst emotionales und ungefiltertes Fahrerlebnis.“ 

Genau wie beim Cayman GT4 RS bedient sich Preuninger deshalb am 911 GT3 und quetscht dessen vier Liter großen Sechszylinder quer hinter die Sitze. Als hochdrehender Sauger per se schon deutlich rotziger und rabiater als alle anderen Triebsätze für den Boxster, kommt er mit seinem Sport-Auspuff aus Edelstahl und den Ansaugöffnungen direkt hinter den Kopfstützen unter dem luftigen Notverdeck dabei noch besser zur Geltung.

Und ganz egal, ob offen oder geschlossen, sind die Fahrleistungen ohnehin eine Wucht: Denn als wäre ein hochdrehender, frei atmender Sechszylinder nicht schon antiquiert und damit attraktiv genug, haben die Schwaben die Leistung des Rennmotors wie im Cayman gegenüber dem keineswegs untermotorisierten Standard-Spyder noch einmal um 80 PS angehoben und jetzt volle 500 PS in den Fahrzeugschein geschrieben. Dazu noch ein kleiner Ausschlag in der Drehmomentkurve, die nun bei 450 statt 430 Nm gipfelt und satte 40 Kilo weniger – schon wird er zum Spitzentrumpf im Autoquartett.  Nicht umsonst knüppelt ihn die siebenstufige Doppelkupplung binnen 3,4 Sekunden auf Tempo 100. Die 200er-Marke fällt nach 10,9 Sekunden und wo sonst bei 300 Sachen Schluss ist, schafft der RS jetzt 308 km/h.

Natürlich hat es Porsche nicht beim stärkeren Motor alleine belassen, sondern auch das Fahrwerk nachgeschärft und das Design sowieso. Wie der Cayman GT4 RS trägt auch der Spyder deshalb jetzt eine Fronthaube aus Karbon, in die für mehr Kühlluft an den Bremsen riesige Nüstern geschnitten wurden. Und das Verdeck, das nicht viel mehr ist als ein Bikini-Top, hat noch einmal abgespeckt – und bleibt ohnehin am besten zu Hause. 

Zwar markiert der womöglich letzte neue Boxster mit Verbrennungsmotor auch beim Preis die Spitze der Palette. Aber Porsche wäre nicht Porsche, wenn da nicht noch mehr ginge. Deshalb gibt es für den Spyder genau wie für den Cayman GT4 RS auch wieder ein Weissach Paket mit noch mehr Chichi und noch mehr Leichtbau – vom Titan-Auspuff bis zur Option auf das Schmiederad aus Magnesium. Und nur wer die Weissach-Edition bestellt, der hat auch Zugriff auf einen exklusiven Chronographen von Porsche Design, damit auch der die ewig gestrigen Petrolheads wissen, wann dem Verbrenner die letzte Stunde schlägt.

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