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Ist der Ford Focus RS für immer tot?

„Na gut, der Focus RS war sowieso der Ärgste!“ Solche und ähnliche Sätze hört man in der Redaktion des öfteren, wenn wir uns über unsere Lieblings-Kompaktsportler unterhalten. Nachdem die nächste Generation des vielleicht rabiatesten Beitrags zu diesem Segment nun lange in der Luft hing, gibt es nun endlich eindeutige News. Und die sind schrecklich. Furchtbar schrecklich.

Text: Jakob Stantejsky

Denn es sieht ganz danach aus, als ob die vierte Generation des Focus erstmals ohne einen RS auskommen wird müssen. In den letzten Monaten wurde viel spekuliert, besonders von einem rund 400 PS starken Hybrid-Antrieb wurde oft gemunkelt. Der sollte die standesgemäße Leistung bieten, ohne Ford in die ganz große Flottenausstoß-Misere zu reiten. Doch jetzt dürfte der Ford Focus RS endgültig tot sein. Für immer? Keine Ahnung, aber für diese Generation sicher.

Auch Ford bestätigte nun offiziell: „As a result of pan-European emissions standards, increased CO2 taxation and the high cost of developing an RS with some form of electrification for a relatively low volume of vehicles, we are not planning another RS version of the Focus. We remain committed to Ford Performance vehicles in Europe as part of our DNA with cars like the multi-award-winning Focus and Fiesta ST as well as our Mustang and Ranger Raptor models.“

Den Anfang machte letzte Woche das französische Caradisiac, die eine Quelle innerhalb Fords zitierten und den Focus RS für tot erklärten. In Europa kann man sich den Grund ja leicht ausmalen: Die 95 g/km CO2, die ab 2021 als Flottenemission vorgeschrieben sind, sind sowieso schon kaum einzuhalten. Ein Auto wie der Focus RS treibt den Schnitt da natürlich gewaltig in die Höhe. Doch warum lässt Ford Europa nicht einfach links liegen und bedient den Rest der Welt?

Nun ja, es geht natürlich um die Marie. Ford war ohnehin schon eine Zeit lang streng am Sparen, mit Fabrikschließungen und allem, was leider dazugehört. Endgültig den Nagel in den Sarg des Focus RS hat wohl der allseits heißgeliebte Coronavirus getrieben, der für alle Autohersteller eine gigantische finanzielle Belastung darstellt. Da schrumpft das Entwicklungsbudget für sich nicht allzu stark verkaufende Spaßkanonen ordentlich.

Deshalb dürfte auch die Hybridvariante vom Tisch sein. Denn auch wenn so ein Motor zwar das CO2-Problem zumindest ansatzweise in den Griff bekommen könnte, kostet er in Entwicklung und Herstellung natürlich nochmal einen ganzen Batzen mehr.

Es ist nun also offiziell so, dass Ford-Fans ab sofort mit dem Focus ST Vorlieb nehmen müssen. Der ist mit seinen 280 PS eh locker auf dem Level von i30 N und Co. Aber er ist halt kein RS. Und das tut verdammt weh.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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