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Mercedes-AMG GT Black Series: Der Affalterbacher sieht schwarz

AMG sieht schwarz – und das mit großer Begeisterung. Denn nach langer Pause baut die schnelle Mercedes-Truppe mal wieder eine „Black Series“ und befördert den GT damit gar vollends zum Supersportwagen.

Von Thomas Geiger

Dafür sorgen ein stärkerer Motor, ein strammeres Fahrwerk und ein auffälliges Design an der Nahtstelle zwischen Proll und Performance, sodass selbst Porsche 911 GT3 oder die Tiefflieger aus Italien plötzlich ungemein zahm und zahnlos erscheinen. Allerdings hat das Vergnügen auch seinen Preis: Unter 200.000 Euro wird es kaum gehen, wenn der schwäbische Silberpfeil in diesem Herbst in die Pole Position schießt. Und da haben wir noch nicht einmal die Nova mit einkalkuliert. 

Dafür gibt es allerdings ein spektakuläres Auto – und jede Menge Superlative. Der größte steckt unter der Haube. Denn nach einer Generalüberholung mit vielen neuen Innereien legt der 4,0 Liter große V8 in der Leistung um rund ein Drittel zu und wird mit 730 PS und 800 Nm zum bis dato stärksten Achtzylinder in der AMG-Geschichte.

Und wenn er den Black Series unter dem ohrenbetäubenden Brüllen einer neuen Auspuffanlage in 3,2 Sekunden von 0 auf 100 und danach weiter bis auf 325 km/h katapultiert, lässt er die allermeisten Modelle aus der AMG-Chronik ebenfalls weit hinter sich. 

Mit Kraft alleine ist es aber nicht getan. Sondern parallel zur motorischen Ertüchtigung hat AMG auch den athletischen Körper gestählt und deshalb ironischerweise reichlich Stahl herausgenommen: die extrabreiten Kotflügel, die Motorhaube mit den riesigen Nüstern, das flache Dach und die Heckklappe sind beispielsweise aus Karbon gebacken. 

Und auch innen haben die Entwickler um jedes Gramm gekämpft: Die Frontscheibe ist genau wie die Türverkleidung dünner als üblich, statt Türgriffen gibt es nur Schlaufen und wo man sonst in Lack und Leder schwelgt, beschränken sich die schnellen Schwaben auf dünne Mikrofasern als Bezugsstoff. 

Natürlich bauen sie auch schlanke Schalensitze ein. Auf Wunsch gibt’s obendrein einen Überrollkäfig, Vierpunkt-Gurte und Feuerlöscher – schließlich will der Black Series nicht nur aussehen wie ein Rennwagen, sondern auch auf der Rennstrecke eingesetzt werden. 

Damit er auch dort perfekt performt, hat AMG die Aerodynamik ebenfalls gründlich überarbeitet: So reißt der GT sein Kühlermaul einerseits weiter auf, damit mehr kalte Luft durch den Schlund strömt.

Anderseits reichen die Schürzen tiefer nach unten, Flics an der Front teilen die Luft, ein mächtiger Diffusor am Ende des voll verkleideten Unterbodens saugt den Wagen auf die Straße und ein doppelstöckiger Heckflügel samt elektronisch gesteuerten Flaps erhöht den Anpressdruck. So wollen die Schwaben sicherstellen, dass der düstere Silberpfeil auch bei verschärfter Gangart keinen ungeplanten Abflug macht, sondern immer ins Schwarze trifft. 

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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