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Fiat Tipo Cross: Aufgebockt und upgedatet

Er ist so etwas wie der Golf für Geizige. Während sich Skoda immer weiter nach oben entwickelt und der Octavia längst kein billiges Auto mehr ist, bedient zumindest Fiat mit dem Tipo noch immer die preisbewusste Kundschaft in der Kompaktklasse. Wo der Cinquecento den kunterbunten Lifestyle-Floh gibt, verspricht er deshalb nüchterne Basis-Mobilität ohne viel Schnickschnack, aber dafür viel Auto für vergleichsweise wenig Geld. Schließlich startet der 4,37 Meter lange Fünftürer bei 17.890 Euro und den Kombi gibt es für nur 1.200 Euro mehr. 

Doch in Zeiten, in denen selbst ein Dacia so etwas wie Luxus und Lebenslust versprüht und es bei jedem Discounter Champagner gibt, zieht der Preis alleine offenbar nicht mehr. Deshalb geht jetzt sogar der Tipo mit der Mode und putzt sich für das letzte Drittel seiner Laufzeit noch einmal kräftig heraus. Wenn in diesen Tagen das neuen Modelljahr zu den Händlern kommt, gibt es deshalb nicht nur eine frische Frontpartie mit neuem Markenlogo und serienmäßige LED-Scheinwerfer. Sondern vor allem legen die Italiener für eine trendige Cross-Version auf. Für 3.126 Euro Aufpreis giert sie mit vier Zentimetern mehr Bodenfreiheit, markantem Unterfahrschutz und rustikalen Schwellerleisten nach jenen Krümeln, die vom gewaltigen SUV-Kuchen in der Kompaktklasse übrigbleiben. 

Außerdem startet Fiat eine – nun ja – Technologie-Offensive und gönnt auch dem Kompakten für Knauser ein paar Extras, die anderorts bis in den Kleinwagen gebräuchlich sind. So gibt es nun serienmäßig zum Beispiel einen Aufmerksamkeits- und Spurhalteassistenten sowie eine Verkehrszeichen-Erkennung und gegen Aufpreis installieren die Italiener zum Beispiel die neueste Generation ihres Infotainment-Systems samt kabelloser Smartphone-Integration, ein Keyless-Go-System und sogar USB-Buchsen für die Hinterbänkler.

Unter der Haube bleibt dagegen im Grunde alles beim Alten: Es gibt nach wie vor einen Dreizylinder-Benziner mit einem Liter Hubraum oder einen Vierzylinder-Diesel, der seine Kraft aus 1,3 Litern schöpft. Allerdings sind alle Motoren etwa zehn Prozent sparsamer und der Diesel obendrein stärker. Denn während es für die Ottofraktion bei 100 PS bleibt, können Ölbrenner nun zwischen 95 oder 130 PS wählen. Für große Sprünge reicht das natürlich noch immer nicht, zumal der Dreizylinder unter Last wie fast alle Aggregate seiner Art unangenehm schnattert. Doch mit dem erstarkten Diesel schafft der Tipo jetzt im besten Fall immerhin 208 km/h und ist damit flotter als manches echte SUV in der Kompaktklasse. 

Zwar sieht der Cross tatsächlich ein bisschen nach SUV aus und flirtet so ein wenig mit dem Lifestyle. Doch technisch ändert sich an dem Fünftürer auf Stelzen nichts: Allradantrieb gibt es auch nicht für Geld und gute Worte. Wer zur Optik auch die Traktion haben will, muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen und zum Beispiel einen Jeep kaufen.

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