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Mercedes-Benz A 180 d: Es spricht!

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Mercedes-Benz A 180 d: Es spricht!

Selbstständig lenken, bremsen oder das Cockpit in verschiedenen Farben inszenieren ist kein Problem. Und plaudern kann sie auch! Da vergisst man mal schnell, dass die neue Mercedes-Benz A-Klasse eigentlich ein Auto ist.

Text: Maximilian Barcelli

Hach, was war das für eine Zeit. 2010, als das iPhone 4 das 3GS ablöste. Mit dem Generationenwechsel ging auch ein radikaler Designumbruch einher. So radikal anders sieht die 4. Generation der Mercedes A-Klasse verglichen mit der 3. zwar nicht aus – die große Optikretusche erfolgte bereits einen Wechsel davor – dafür spricht der Baby-Benz jetzt mit uns. Genauso wie Siri, der wir erstmals im iPhone 4 Nachrichten diktierten.
Gut, so ein Sprachassistent im Auto ist per se jetzt nix neues. Doch bei der Mercedes-Benz A-Klasse ist es anders. Was zweierlei Gründe hat: Zum einen funktioniert das System präzise und quasi fehlerfrei. Man muss schon aus dem tiefsten Vorarlberg kommen, damit einen die Assistentin nicht versteht. Und zum anderen kann man mit dem System wie ein normaler Mensch kommunizieren.
„Ich habe Hunger“, „mir ist Kalt“ oder „ruf die Tant‘ Marian‘ ausm Ländle an“ versteht die Assistentin und antwortet dementsprechend oder führt den Befehl aus. Es muss also nicht mehr steif aus einem Pool von einigen wenigen Sätzen geschöpft werden. Und wie Siri kann die Spachassistentin im Mercedes nun auch über belangloses reden – also Sachen, die keinen Nutzen für die Fahrt haben, wie zum Beispiel das Bestimmen eines Zielortes oder das durchforsten nach dem nächsten Drive-in. So kann man den Mercedes fragen, ob dieser einen Witz erzählen kann.
Die A-Klasse hat jedoch noch viel mehr an modernen Schnickschnack zu bieten. Um das zu erkennen, genügt ein Blick ins Cockpit. Das besticht mit dem Doppel-Display, das optisch zu einem verschmilzt und schon aus höheren Klassen bekannt war. Ebenfalls recht selten in der Kompaktklasse: Ambientenbeleuchtung. Die war bei unserem Testwagen zwar nicht mit am Start, ist aber – das wagen wir aufgrund der Fotos zu behaupten – auf jeden Fall zu empfehlen. Immerhin zwischen 64 verschiedene Farben gewählt werden, was ja wirklich sehr trendy ist. Die Sitze massieren und klimatisieren auf Wunsch.
Selbstverständlich geizten die Stuttgarter auch in Sachen Assistenzsysteme nicht: Abstands-, Notbrems- und Lenkassistent kann alles gegen ein „bisserl“ ein Geld dazu bestellt werden.
Haben wir noch was vergessen? Ach ja, das Smartphone kann auch fahren. Recht solide sogar. Als A 180 d treiben 116 Diesel-PS die Vorderachse an. Klar, ein Quell der Fahrfreude ist das Aggregat nicht, dafür ist der 1,5 Liter große Selbstzünder wirklich alles andere als ein Schluckspecht. Und untermotorisiert ist man trotzdem nicht. Die Automatik, die man nun wie bei den großen Brüdern via Hebel am Lenkrad steuert, sortiert die Gänge schön smooth.
Fazit? Bei all der modernen Technik, die primär ein junges Publikum anspricht, vergisst man schnell, dass die A-Klasse eigentlich ein Auto ist. Und ein recht gutes noch dazu. Mit Einstiegspreisen, die deutlich über 30.000 dotiert sind, ist der Kompaktwagen von Mercedes kein Schnäppchen – besonders in Anbetracht der schwachen Serienmitgift. Übrigens, einen Witz hat uns der Baby-Benz nicht erzählt. Schließlich wurde er „in Deutschland entwickelt“.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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