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Peugeot 508 Hybrid und 3008 Hybrid4: Mit dem Strom

Peugeot steht unter Strom. Nachdem die Franzosen lange Zeit eher mit niedriger Spannung unterwegs waren, haben sie jetzt den Schalter umgelegt und den Regler aufgedreht. Denn nach den reinen E-Versionen von 208 und 2008 reichen sie Ende Januar auch noch Plug-In-Varianten von 508 und 3008 nach. Limousine und Kombi starten dabei zu Preisen ab 44.000 und 45.100 Euro ausschließlich als Fronttriebler, und das mindestens 49.450 Euro (alles D) teure SUV wird mit der elektrischen Unterstützung endlich zu einem echten Allradler.

Von Thomas Geiger

Zwar teilen sich beide Modelle die gleiche Plattform, doch nutzen sie für den Plug-In unterschiedliche Bausteine. Der Benziner hat in beiden Fällen 1,6 Liter Hubraum, kommt aber im 508 auf 133 kW/181 PS und im 3008 auf 200 PS. Der Akku fasst 11,5 oder 13,2 kW, und wo sich Limousine und Kombi mit einer 110 PS starken E-Maschine in der Achtgang-Automatik begnügen müssen, gibt’s im SUV einen zweiten E-Motor von 112 PS an der Hinterachse und damit erstmals Allradantrieb.

Elektrisch fahren alle drei Modelle bis zu 135 km/h schnell, arbeiten die Motoren zusammen, liegt das Spitzentempo bei 240 km/h. Und zumindest auf dem Prüfstand drückt die WLTP-Reichweite von bestenfalls 54 Kilometern den Verbrauch des 508 auf bis zu 1,4 Liter. Beim 3008 stehen trotz einer Systemleistung von imposanten 300 PS dank den maximal 65 WLTP-Kilometern 1,5 Liter in der Liste.

So gut der Plug-In fürs Gewissen sein mag, ist es vor allem das Fahren, das den Unterschied macht. Denn mal ehrlich: Wer parkt schon für über sechs Stunden an der Steckdose oder für immerhin 150 Minuten am Schnelllader, nur um danach gute 50 Kilometer stromern zu können? Doch weil man den Akku auch mit dem Verbrenner laden kann, profitiert auch Steckdosen-Muffel vom zusätzlichen Boost aus der Batterie. Und der kann sich sehen lassen. Denn mit vereinten Kräften können die Motoren im 508 auf eine Systemleistung von 225 PS, das Drehmoment klettert auf 225 Nm und das Flaggschiff der Franzosen fährt endlich so sportlich, wie es aussieht. Den Spurt von 0 auf 100 jedenfalls schafft der Kombi im besten Fall in 8,2 Sekunden und Schluss ist erst bei 240 km/h.

Zwar hat das gute Gewissen einen hohen Preis, denn wer beim 508 den 225 PS-Benziner ohne E-Motor und Puffer-Akku kauft, fährt 4.100 Euro billiger, und beim 3008 liegt der Aufpreis gar bei 14.000 Euro, dann allerdings mit 120 PS mehr Leistung als beim stärksten Benziner. Und den niedrigen Verbrauch erzielt man freilich nur in der Theorie. Doch während das Sparen eher theoretischer Natur ist, ist der Spaß auch praktisch deutlich Größer – und anders als bei vielen Konkurrenten gibt es auch sonst keine Einschränkungen. Das Platzangebot jedenfalls leidet unter den Akkus im Heck nicht und was die Technik an Gewicht bringt, wird durch die zusätzliche Leistung locker kompensiert.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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