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Bentley Bentayga Facelift: Luxus-Plus

Er kam, sah und siegte: Denn als Bentley vor fünf Jahren den Bentayga an den Start gebracht hat, fuhren die Briten damit direkt an die Spitze des SUV-Segments. Doch als erste Luxusmarke auf der Buckelpiste hatte die VW-Tochter damals auch leichtes Spiel und selbst die berechtigte Kritik am Innenleben des feinen Cayenne-Cousins konnte seinen Erfolg nicht schmälern.

Von Thomas Geiger

Doch 20.000 Autos später sieht die Sache etwas anders aus. Rolls-Royce hat mittlerweile einen Cullinan, den Mercedes GLS gibt’s auch als Maybach, Lamborghini wildert mit dem Urus in Bentleys Pfründen und jetzt stößt sogar noch Aston Martin mit dem DBX in diese Liga vor. Kein Wunder also, dass Bentley-Chef Adrian Hallmark die Messlatte zur Mitte des Modellzyklus noch mal ein gutes Stück höher legt und die Konkurrenz nach den Sommerferien mit einem gründlichen Update auf Distanz halten will.

Dabei setzen die Briten allerdings weniger auf technische Neuerungen als auf ein frisches Styling und eine überfällige Aufwertung des Interieurs. Außen gibt es deshalb einen noch stolzeren Grill, der den Bentayga zusammen mit den neu gestalteten Scheinwerfern und einer weiter geöffneten Bugschürze sehr viel aggressiver aussehen lässt. Auch von hinten wirkt der Brite breiter und bulliger, nachdem die Räder zwei Zentimeter auseinanderrücken, die Heckleuchten in die neue Kofferraumklappe integriert werden und das Kennzeichen nach unten in den Stoßfänger rutscht.

Während der Bentayga für andere jetzt noch protziger wirkt, will er innen mehr Premium bieten – und vor allem mehr Platz. Deshalb haben die Briten neue Farben und Furniere ausgewählt, das Infotainment mit größeren Bildschirmen und höherer Auflösung sowie einer gründlicheren Vernetzung auf Vordermann gebracht und für die Versionen mit vier, fünf oder sieben Sitzen neues Gestühl entwickelt. Das will zwar spürbar bequemer sein, nutzt aber schlankere Unterkonstruktionen und bietet deshalb mehr Platz – um bis zu zehn Zentimeter wächst so die Beinfreiheit um Fond und ermöglicht so ein halbwegs würdevolles Fahren für die Hinterbänkler, die obendrein einen größeres Tablet als Fernbedienung bekommen.

So wohl man sich nun in Fond auch fühlen mag, bleibt der beste Platz im Bentayga aber der hinter dem Lenkrad – selbst wenn sich an den Motoren wenig ändert. Los geht es deshalb mit einem vier Liter großen V8-Benziner, der jetzt 550 PS und 770 Nm im Datenblatt steht. Das reicht für Sprintwerte von 4,5 Sekunden und ein schier unerreichtes Spitzentempo vom 290 km/h. Dabei wird es freilich nicht bleiben. Sondern Bentley weiß um die Wünsche der Kundschaft und bringt für Besserverdiener mit Gewissensbissen später im Jahr auch den überarbeiteten Plug-In-Hybriden. Und wer sich auch auf der Buckelpiste als klassischer Bentley-Boy versteht und zum Luxus auch nach Leistung giert, der muss nicht lange auf den Zwölfzylinder warten: Der W12 Speed ist wieder fest eingeplant.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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