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Die Schnelllade-Lounge von Audi

Die Tankstelle von morgen, so wie Audi sie sich vorstellt, ist ein Ort zu verweilen. Klar, man tankt ja auch nicht mehr, sondern lädt.

Es ist eines der Hauptargumente der E-Mobility-Gegner: Das Laden dauert zu lange. Tatsache ist ja auch: Verglichen zum gewöhnlichen Tank- ist der Ladevorgang ja deutlich zeitaufwendiger. Beispiel Audi e-tron GT: Mit einer maximalen Ladeleistung von 270 kW gehört er zur absoluten Speerspitze. Doch selbst bei idealen Bedingungen dauert die Ladung von 5 auf 80 Prozent noch über 20 Minuten. Keine Ewigkeit und ein deutlicher Fortschritt, aber ein A6 ist halt doch noch flotter getankt.

Unter Realbedingungen bringt die Langstrecke mit einem E-Auto also schon längere Pausen mit sich – und das dann oft noch an gewöhnlichen Tankstellen samt Ladesäulen, wo auch das VW fahrende Fußvolk residiert. Eben diese Problematik greifen die Ingolstädter jetzt auf und präsentieren ein Konzept für eine Schnelllade-Lounge, wo Audi-Fahrer unter sich bleiben. Zumindest fast unter sich, aber dazu später mehr.

Eine Schnelllade-Lounge also. Oder wie man in den Marketingabteilungen des Konzerns sagt: „Audi charging hub“. Sechs Ladesäulen beherbergt er, die den Strom in die (passenden) E-Autos mit einer Leistung von 300 kW knallen. Der wird in drei Speichermodulen zwischengelagert, die nicht nur über eine Gesamtkapazität von 2,45 MWh verfügen, sondern auch aus Lithium-Ionen-Akkus aus zerlegten Entwicklungsfahrzeugen bestehen. Doppelmoppel, quasi. Und am Dach befindet sich, eh klar, eine Photovoltaik-Anlage.

Direkt unter dem Dach des „Audi charging hub“, im Obergeschoss, sorgt eine Lounge dafür, dass sich die Verweildauer der E-Auto-Fahrer so angenehm wie möglich gestaltet – samt Snacks, Drinks und, wir zitieren aus der Pressemeldung, „Non-Food-Artikeln“. Nein, wir wissen auch nicht was das sein soll. Reine Zukunftsmusik ist der „Audi charging hub“ jedenfalls nicht, schon im Spätsommer soll aus dem Konzept ein Pilotprojekt werden, die Suche nach einem geeigneten Standort in Deutschland läuft bereits. In dieser ersten Phase können auch Besitzer von E-Autos anderer Marken die Schnelllader samt Teile der Lounge nutzen. Also doch wieder mit dem Pöbel unter einem Dach. Aber gut, was sollen Porsche Taycan-Fahrer sagen …

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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