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Suzuki in Österreich: Schlau und smart

Abseits des multimedialen Getöses rund um keinen Verbrauch und ganz viel Elektro schummelt sich die Marke Suzuki mit einem selektiven Angebot an Fahrzeugen mit vier und zwei Rädern elegant am Mainstream vorbei, ohne dabei das Rennen um Stückzahlen aus den Augen zuverlieren. Vor allem im Zweiradbereich ist man derzeit schwer bemüht, die Nachfrage ansatzweise zu erfüllen. Aber auch bei den Autos ist man puncto Angebot gut aufgestellt.

Natürlich war es auch einem gewissen Freiheitsgefühl geschuldet, dass die Jahrespressekonferenz von Suzuki Austria, die knapp nach dem Lockdown-Ende am malerischen Weingut Taggenbrunn nächst Sankt Veit an der Glan (Ktn.) über die Bühne ging, besser besucht war als manch abenteuerliche Fahrzeugpräsentation im fernen Ausland. In Bezug auf das Team der Marke, das hierzulande die Fahnen mit dem zackigen S hochhält kann man aber hier vom Glück der Tüchtigen sprechen. Von Neo-Geschäftsführer Roland Pfeiffenberger über Zweirad-Boss Alex Hlavac bis zur emsigen Marketing- und PR-Abteilung um Astrid Pillinger und Barbara Thun-Hohenstein – es herrscht eine erfrischende Hands-On-Mentalität unter dem Team, das, wie Pfeiffenberger auch in seiner Ansprache betont, nichts dagegen hat, selbst anzupacken, wenn Autos positioniert, Motorräder poliert oder Aufsteller installiert werden müssen.

Suzuki Austria Chef Roland Pfeiffenberger

Wie alle Marken hat Corona auch Suzuki getroffen, in reinen Zahlen gemessen sogar härter: Während der Automarkt österreichweit um 24,5% schrumpfte verzeichnete Suzuki ein Minus von 37%, hier ist allerdings der Wegfall der Modelle Celerio und Baleno einzupreisen, alles in allem lag man also im guten Durchschnitt. Klar, wer zu hat, kann auch keine Autos verkaufen. Die Quadratur des Kreises veranstalteten diesbezüglich allerdings die Zweiräder, wo man um 3,3% zulegte. Durch Wegfall von Urlaubs-Planung und Überbleiben des entsprechenden Budgets präsentierte sich die Motorrad-Verkaufssaison für Suzuki branchenkonform zum Absatzfest mit saftigen Zuwächsen. Eine Entwicklung, die auch nun im Jahr zwei von COVID keinen Abbruch findet. „Im Gegenteil“, weiß Motorrad-Chef Hlavac, „wir können die Nachfrage kaum bedienen.“

Suzuki GSX1300RR Hayabusa. Neu, schnell und ausverkauft.

Insgesamt hat Suzuki auch im Krisenjahr 2020 weltweit ein Plus eingefahren. 68.499 Mitarbeiter brachten 2.517.207 Autos und 1.535.000 Zweiräder unter die Leute, das bedeutet eeinen Umsatz von 25,63 Mrd Euro sowie einen Betriebsgewinn von 1,57 Mrd Euro, Österreich steuerte hierzu 106,95 Mio Euro hinzu. Doch viel Geld, das man nachhaltig in die Modernisierung von Werkstätten und Schulungs-Standorten investierte. Letztere wurden vor allem in Hinblick auf das Thema Elektromobilität auf Stand gebracht.

Immer schon nachhaltig

Wer nämlich im Auto-Portfolio der Marke die E-Mobile vergeblich sucht und dem Hersteller daher Altbackenheit unterstellt, liegt daneben. So baute Suzuki 2020 den ersten Außenbord-Bootsmotor, der quasi als Nebeneffekt seines normalen Betriebes Mikroplastik aus dem Meer fischt. Weichen für die E-Zukunft wurden längst und nachhaltig gestellt, die E-Modelle und ihr Launch stehen vor der Tür, überhaupt hat man ausschließlich nurmehr Fahrzeuge mit Hybrid-Antrieb im Angebot. Und mit dem Across, einem schmucken SUV aus der Kooperation mit Toyota, der anderswo RAV-4 heißt, hat man neuerdings sogar den ersten Plug-In-Hybrid im Sortiment, auch wenn er nicht inhouse hergestellt wird.

Viel zum Feiern ohne feiern

2020 war niemandem zum feiern und das, obwohl es für Suzuki einiges zu feiern gegeben hätte. Das 40 Jahre Jubliäum etwa in Österreich traf auf das 100jährige der gesamten Company. Man gewann die Motorrad WM. Führte den 48V Mild Hybrid ein. Und pflanzte im Rahmen einer Kooperation mit den Österreichischen Bundesforsten für jedes verkaufte Fahrzeug einen Baum. Für Verdruß ist hier dennoch keine Zeit. Es ist viel zu tun für die nächste Zeit. Klassiker wie der Suzuki Jimny, hierzulande neuerdings auch als LKW erhältlich, sind solide ausgebucht.

Was kommt noch 2021? Neben dem bereits gelaunchten Modellen Across und Swace (der ja schon im letzten September auf den Markt kam, ebenfalls aus der Kooperation mit Toyota) frischt Suzuki die ebenfalls bereits erflogreich erprobte Zusammenarbeit mit dem Kärntner Uhrenhersteller Jacques Le Mans auf und bringt zwei Sondermodelle von Ignis und Swift in die Schauräume. Passend zur Hybrid-Strategie des Hauses kommen die Modelle mit einer feschen Solar-Uhr – entweder als Damen- oder Herrenmodell ausgeführt, das Eco-Power-Werk stammt von Mechanikpartner Citizen – dessen Besonderheit in der Ausstattung liegt: Sowohl Ziffernblatt als auch Armband sind aus veganem Apfelleder gefertigt.

Franz J. Sauer

Liebt Autos, weiß auch ein bissl was, schwurbelt schön drum herum und springt für SUV in die Bresche.

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