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Aventador LP 780-4 Ultimae: Zum Abschied ein sehr lautes Servus

Seit einem Jahrzehnt ist der Lamborghini Aventador nun schon am Markt – ein Jahr länger, als es sein Vorgänger Murciélago war. In absehbarer Zukunft soll mit dem V12-Stier allerdings auch Schluss sein. Immerhin: Es gibt ein würdiges Abschlussmodell.

Und nein, für den Lamborghini Aventador LP 780-4 Ultimae wurden nicht nur ein paar Plaketten ins Interieur verarbeitet oder irgend eine neue Lackierung aufgetragen, die eine Reminiszenz an irgendetwas sein soll. Eher versteht sich die letzte Version des Aventador als ein zahm aussehender SVJ, also quasi: SVJ im Aventador S-Mantel.

Wobei das Heck mit den beiden Endrohren doch an den SVJ erinnert – mal abgesehen vom fetten Heckspoiler. Einen solchen gibt’s im Aventador LP 780-4 Ultimae grundsätzlich schon, nur halt nicht in fett – und elektrisch komplett einfahrbar. Die Front wiederum kommt einen Hauch weniger martialischer rüber, erinnert also mehr an das S-Modell.

Mit einem semi-neuen Design ist es aber noch nicht getan. Unter der Haube werkelt: der altbekannte V12, eh klar. 6,5 Liter Hubraum, keine Aufladung, kurzum: ganz großes Motoren-Kino. Im Falle des Lamborghini Aventador LP 780-4 Ultimae sogar noch ein bisschen ein größeres: Auf die 770 PS des SVJ legt man noch einmal 10 Pferdchen drauf, wie der Name des Modells schon verraten hat. 780 PS also, die über alle vier Räder herfallen.

Die Beschleunigungswerte dementsprechend arg: 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h, 8,8 Sekunden von 0 auf 200 km/ und ein Spitzentempo von 355 km/h. Ist das ausgereizt, also auf einer seeeeehr langen Gerade auf einer seeeehr leeren Autobahn in Deutschland, kann man dem SVJ-Fahrer übrigens freundlich zuwinken, wenn man mit vier km/h Geschwindigkeitsüberschuss links „vorbeizieht“.

Nicht minder imposant ist eine andere Beschleunigung, nämlich die negative: Die CCB-Bremsanlage verzögert den Lamborghini Aventador LP 780-4 Ultimae in 30 Metern von 100 auf null km/h. 1.550 Kilogramm hat diese abzubremsen, was 25 Kilogramm mehr sind, als der SVJ wiegt, und 25 Kilogramm weniger, als der Aventador S.

Jene Gewichtsangabe gilt allerdings nur für das Coupé – den LP 780-4 Ultimae wird es aber auch als Roadster geben, was schön ist, weil man dann diese Urgewalt von Motor noch näher erleben kann. 250 durchnummerierte Modelle wird es von der offenen, 350 von der geschlossenen Variante geben.

Bleibt eine Frage offen: nämlich wie es um einen Nachfolger bestellt ist. Einen solchen wird es wohl geben – nur ob der wieder mit V12-Sauger kommt, ist mehr als fraglich. Klar ist: Bis 2024 wird die gesamte Modellpalette der Marke elektrifiziert sein. Ob es dann neben Hybriden auch noch Versionen mit reinen Verbennern geben wird? Abwarten, Tee trinken – und Daumen drücken.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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