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Ohne Heckflügel in Le Mans? Das Peugeot Hypercar

Nächstes Jahr ist es soweit: Während in der aktuellen Saison beide Konzepte erlaubt sind, löst 2022 die LMH-Klasse (Le Mans Hypercar) die LMP1-Fahrzeuge endgültig ab. Peugeot, dann auch nächstes Jahr am Start, hat seinen Boliden bereits vorgestellt.

Der heißt Peugeot 9X8 – und sieht phänomenal aus. Was man mit den Änderungen des Reglements ja erreichen wollte: Es gibt Maximalgrenzen für die Aerodynamik und auch die Motorleistung wurde signifikant eingegrenzt. Statt also die Geometrie der Fahrzeuge streng zu reglementieren, gibt es Grenzwerte für die Performance. Wie man zu dieser Maximalperformance gelangt, also beispielsweise der 520 kW-Maximalleistung, ist jedem Hersteller mehr oder weniger selbst überlassen. Mit dem Ergebnis, dass die LM-Hypercars zwar langsamer sind als die LM-Prototypen, dafür aber auch kostengünstiger. Und vor allem: diverser. So lässt sich auch die Markenidentität ins Design integrieren, was bei vielen Motorsportklassen teils nur über die Lackierung möglich ist – siehe Formel-Sport.

Peugeot ist das mit dem 9X8 erfolgreich gelungen, nicht zuletzt dank der Leuchten im Krallen-Stil. Besonders überrascht das Design aber durch den Heckspoiler – es gibt nämlich keinen. „Wir haben einen Grad an aerodynamischer Effizienz erreicht, der es uns erlaubt, auf dieses Detail zu verzichten. Fragen Sie aber nicht, wie! Wir haben die Absicht, das so lange wie möglich geheim zu halten,“ so Stellantis Motorsport Director Jean-Marc Finot.

Die 680 PS werden von einem 2,6-Liter-V6-Biturbo mit einem Bankwinkel von 90 Grad erwirtschaftet und über ein sequentielles 7-Gang-Getriebe an die Hinterachse geleitet. Allerdings ist der Peugeot 9X8 auch Teilzeit-Allradler: Vorne sitzt nämlich eine E-Maschine, deren 200 kW über die Vorderachse herfallen. Damit die Maximalleistung im Rennen nicht überschritten wird, fährt der Verbrenner beim Einsatz der E-Maschine Leistung runter. Außerdem darf die MGU-K ohnehin erst ab 120 km/h mit an packen – zumindest im Trockenen. Wir sind jedenfalls gespannt, mit welchen technischen Lösungen, vor allem die Aerodynamik betreffend, andere Hersteller aufhorchen lassen.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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