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P.S.Hunter im PBR Ford Ranger Truck

Pabst Blue Ribbon auf und unter der Motorhaube

Wenn man an einen PickUp Truck aus den 70ern denkt, dann hat man sehr wahrscheinlich kein 550 PS-Monster vor Augen, das es problemlos mit einem Supersportwagen aufnehmen könnte. Nun, auf das Thema kommen wir ein wenig später nochmal zurück, doch bis dahin sei eines gesagt: Unsere US-Korrespondentin Pacey hat bei dieser Testfahrt so einiges an Lebenserfahrung dazu gelernt… und ein paar graue Haare sind ihr laut eigener Aussage auch gewachsen. Aber lest selbst!

by Pacey S. Hunter 

 

Pabst Blue Ribbon

Wir Mitteleuropäer sind von einer riesigen Auswahl an gutem Bier regelrecht verwöhnt. In Amerika kommt die Craft Beer Szene auch immer mehr in Schwung, allerdings findet man da eher selten ein gutes Pils oder ein anständiges Lager. Wer nicht unbedingt ein Fan von American Pale Ales ist, der muss auf die üblichen, amerikanischen Verdächtigen zurückgreifen: Budweiser, Miller, Coors, Pabst Blue Ribbon und Co. Wait a Minute, Pabst Blue Ribbon? PBR für die Insider. In Europa eher unbekannt, in den Staaten ein Klassiker im Mittleren Westen. Warum jetzt allerdings die Bier-Story im Automagazin? Nun, das heutige Testfahrzeug kommt im PBR-Look und da darf ein kühles Blondes natürlich nicht fehlen. 

 

1970 Ford F100

Ich denke, wir können uns alle darauf einigen, dass Vintage Trucks etwas Besonderes sind. Lange bevor Pickup Trucks zu Lederbekleideten Statussymbolen wurden, wurden echte Pickups als treue, zielstrebige Arbeitstiere angesehen. Obwohl sie nie schnell oder besonders aufregend waren und die meisten Kids kein Poster eines Pickups im Kinderzimmer hängen hatten, könnten sie im 21. Jahrhundert kaum gefragter sein. Die begehrten Klassiker liefen millionenfach vom Fließband, doch wurden sie meist hart ran genommen und gut erhaltene Modelle findet man wenige.

Für viele von uns ist der Begriff „Pickup Truck“ gleichbedeutend mit der F-Serie von Ford. Klassischer geht es kaum. Die fünfte Generation wurde lediglich von 1967 bis 1972 gebaut, dafür gab es jede Menge an Ausstattungs- und Motorenvarianten. Doch in unserem Fall macht es nicht viel Sinn über die Standardausführungen zu sprechen, denn von der Stange ist bei diesem Ranger nun wirklich nicht mehr viel. 

 

 

Bastler unter sich

Eric’s 1970er F100 sah vor ein paar Jahren noch ganz anders aus: eine typische Regular Cab Shortbed Fleetside Variante der fünften Generation der Ford PickUps. Dann wurde der Truck aufs reine Chassis gestrippt und von Grund auf restauriert. Dazu zählt ein LS3 Motor, ein 4L80e Automatikgetriebe, die verstärkte Servo vom F350, neue Fox Racing Super Duty Stoßdämpfer, ein custom Drag Kit, der 5’’ Front Lift mit dazu passenden Method “Hole” 17” Felgen und BFG KO2 35” Reifen. Für den brachialen Auftritt gab es dann noch Custom Widebody Autofab Stepside Stoßfänger.  Das ist allerdings nicht mal der Anfang der Umbauliste und wer sich mit dem Bastler über den gesamten Prozess austauschen möchte, der folgt am besten seinem Instagram Account @tireandcrown.

Mir persönlich geht es vor allem um das Gefühl hinterm Steuer.

 

Überraschung hinterm Steuer

Als Automobiljournalist hat man das Vergnügen die spektakulärsten Fahrzeuge zu testen und findet sich nicht zu selten im Cockpit eines Supersportwagens wieder. Daher sollte man eigentlich denken, dass man einem Pickup Truck gewachsen sein sollte. Tja, Pickup ist nicht gleich Pickup und wenn mehr Power als gewöhnlich unter der Motorhaube schlummert, dann kann so eine Testfahrt schon mal richtig spannend werden. Nieselregen kam in meinem Fall auch noch dazu und bei all den Umbauarbeiten hat man irgendwie die Scheibenwischer vergessen. Am Gewicht hat es wohl kaum gelegen. Nichtsdestotrotz hatte ich ein zwei Tonnen schweres Biest mit einem Wendekreis eines LKW in den Händen, das kam zu bändigen war.

 

 

An seine Grenzen gehen

Wer noch nie in einem klassisch amerikanischen Pickup Truck Platz genommen hat, der ist sich über die Ausmaße kaum bewusst. Man sieht weder über die Motorhaube hinaus, noch hat man wirklich viel Ahnung davon, wie weit das Fahrzeug wirklich nach hinten reicht. Das sind aber nicht die Grenzen von denen ich hier spreche, viel mehr findet man die beim Tritt aufs Gaspedal. Am besten kann man das Handling des PBR Ranger mit dem eines Muscle Cars vergleichen – die Hinterräder haben kaum genug Geduld mit den Vorderrädern und versuchen bei jeder Gelegenheit seitlich zu überholen. Sobald der Truck allerdings in Bewegung ist, gibt es kein Halten mehr. Also wortwörtlich kein Halten. Da hilft auch das Upgrade auf die Bremsen eines F250 Supercab nicht viel. Viel zu viel Kraft, die einfach viel zu viel Spaß macht. Zum Glück halten einem die Mastercraft Racing Buckets an Ort und Stelle.

 

Vom Winde verweht… Aloha from California!

Patrizia Zernatto

Unter dem Pseudonym P.S. Hunter war „Pacey“ lange Zeit als US-Korrespondentin für Motorblock tätig.

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