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Techart GTstreet R: Porsche 911 Turbo S für Exzentriker

Jedem Hersteller sein Tuner: Während sich Brabus auf Daimler und G-Power auf BMW spezialisiert hat, ist die erste Anlaufstelle für Porsche-Fahrer mit besonderen Bedürfnissen die in Leonberg ansässige Veredlungsschmiede Techart. Wieso das so ist, zeigt deren neuestes Vorzeigeprojekt.

650 PS. 800 Nm. 2,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. 330 km/h Spitzentempo. Der Porsche 911 Turbo S ist zusammengefasst: ein Viech. War er schon immer, auch vor zwanzig Jahren, als die verschmähte 996-Baureihe noch von 450 PS nach vorne gewuchtet wurde. Respektive 462 PS im GT2. Letzteren nahm sich Techart nämlich schon damals vor. Und züchtete den sechszylindrigen Boxermotor auf irre 600 PS hoch, die Anfang der Nuller-Jahre noch einmal irrer waren. Und 20 PS mehr übrigens, als so ein Lamborghini Murciélago damals leistete.

Mittlerweile kitzelt Lambo aus dem V12 seines Nachfolgers, dem Aventador, ja 780 PS heraus. Und Techart? Die legen mal wieder 20 PS drauf. Also: Verglichen mit dem Lambo. Mit einem Serien-Turbo S sind’s nämlich ganze 150 PS. Machen nach Adam Riese 800 PS, die den Techart GTstreet R nach vorne peitschen. Und 950 Nm gibt’s obendrauf. Das allerdings nicht zwangsweise: Das GTstreet R-Paket – das übrigens netto schon mehr kostet, als ein Basis-Boxster inklusive Mehrwertsteuer und Nova – umfasst nämlich nicht das Leistungsjaukerl.

Nur ein wildes Design für das viele Geld bekommt man aber freilich nicht. Also: schon auch. Allerdings sieht der Spoiler nicht nur arg aus, sondern generiert auch gemeinsam mit den anderen Aero-Komponenten einen viermal so hohen Abtrieb an der Hinterachse – und zwar bei Tempo 140. Und die großen Lufteinlässe vorne sollen nicht nur für noch mehr Überholprestige sorgen, sondern auch für eine optimalere Anströmung der Kühler.

Der Innenraum lässt sich hochgradig individuell gestallten. Hier: GTI für den großen Mann.

Apropos Überholprestige: Ob der Techart GTstreet R seine Basis beim Paradesprint verpulvert, ist nicht bekannt. Aber die linke Spur einer wirklich sehr leeren und sehr deutschen Autobahn lässt sich dank ihm mit 350 km/h befahren – und der gemeine Pöbel im normalen Turbo S so mit 20 km/h Überschuss abschütteln. Nur 87 Modelle werden gebaut.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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