News

VW verabschiedet sich vom Racing

Motorsport war im Laufe der Jahrzehnte immer auch ein Weg für Hersteller, ihre Marke im besten Licht zu präsentieren. In Wolfsburg erachtet man diese Art der Werbung nun aber offensichtlich für überflüssig und beendet sämtliche Racing-Aktivitäten.

Wie, einfach Schluss. Ja. Es ist tatsächlich ausnahmsweise mal so simpel, wie es in der Headline klingt. Dr. Frank Welsch, Entwicklungsvorstand der Marke Volkswagen, begründet die Entscheidung folgendermaßen: „Die Marke Volkswagen ist auf dem Weg, der führende Anbieter in der nachhaltigen Elektromobilität zu werden. Zu diesem Zweck bündeln wir unsere Kräfte und haben entschieden, eigene Motorsport-Aktivitäten für die Marke Volkswagen einzustellen. Die Motorsport-Belegschaft wird in der Folge in die Volkswagen AG integriert. Die tiefe technische Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das gewonnene Know-how aus dem ID.R Projekt bleiben dadurch im Unternehmen und werden uns dabei helfen, weitere effiziente Modelle der ID. Familie auf die Straße zu bringen.“

Auf jeden Fall schön, dass offenbar deshalb niemand auf die Straße gesetzt wird. Und ja, irgendwo ist das Ganze aus der Sicht von VW auch nachvollziehbar. Denn die Marke möchte sich immer mehr als fortschrittlicher E-Mobility-Hersteller ins Rampenlicht rücken. Da tragen hochgezüchtete Benzinboliden natürlich nichts bei. Dass auch das Projekt VW ID.R eingestellt wird, überrascht schon eher, der E-Racer aber wohl genug bleibenden Eindruck hinterlassen.

Interessant für alle, die selbst auf VW Rennen fahren: Die Ersatzteilversorgung für den Polo GTI R5 sowie den Golf GTI TCR für die Rundstrecke wird langfristig sichergestellt. Die Produktion des Kundensport-Fahrzeugs Polo GTI R5 für den Rallyesport läuft Ende 2020 aus. Es ist den Wolfsburgern also sehr ernst. Und so verständlich all das aus Marketing-Sicht auch sein mag – es trägt nicht gerade dazu bei, die ohnehin schon eher als bieder geltende Marke sexier zu machen. Zumindest nicht für Petrolheads. Umweltaktivisten sehen das sicher anders.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

Weitere Beiträge

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"