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Diesen Skoda Octavia RS treibt ein Audi-Fünfzylinder an

Der Skoda Octavia RS ist mit 230 PS eigentlich nicht untermotorisiert. Die Tuningfirma RM-Performance sieht das offensichtlich anders und spendierte dem Tschechen ein „klitzekleines“ Upgrade. Gleich vorab: 550 PS.

Text: Maximilian Barcelli / Bilder: RM-Performance (mit freundlicher Genehmigung)

Wie bitte? Aus einem Vierzylinder? An die Vorderachse? Hört sich unfahrbar und punkto Motorlebensdauer wenig nachhaltig an. Ist es aber (vermutlich) nicht, denn RM-Performance hat sich beim Octavia der Superlative mächtig ins Zeug gelegt. Das Tuning umfasst so viel mehr als lediglich ein bisserl Software-Manipulation und einen dickeren Turbo. Gut, einen solchen gibt es schon. Allerdings quetscht der TTE500-Lader die 550 PS nicht aus dem ursprünglich Verbauten 2-Liter-Vierzylinder.

Der wurde im Zuge des Umbaus seines Amtes enthoben und aus dem Motorraum entführt. An seine Position rückt nun ein ganz besonderes Triebwerk: der herrliche 2,5 Liter große Fünfzylinder aus dem Hause Audi, bekannt aus TT RS und RS3.

In seiner aktuellsten Ausbaustufe erwirtschaftet der Motor satte 400 PS, beim Spender-RS3 handelt es sich allerdings um ein Vor-Faceliftmodell. In solchen leistet der Fünfender „nur“ 367 PS. Damit wäre der Octavia RS 2.5 TFSI jetzt aber wirklich alles andere als untermotorisiert. RM-Performance ist da noch immer anderer Meinung. Und so kam es, wie es kommen musste – und zwar mit 550 PS.  

Mit so viel Power kommt, wenn nicht Allrad, eigentlich nur die Hinterachse klar. Aber 550 PS an die Vorderräder? Da können einem die heillos überforderten Reifen nur leidtun. Das wissen die deutschen Tuner auch und spendierten dem Skoda – bereits vor dem Motorswap – einen 4Motion-Antrieb (Haldex), der die 550 Pferdchen nun an alle vier Räder verteilt.

Sogar das Automatikgetriebe musste gehen: Wurden die Gänge im Vor-Facelift-Octavia RS (um einen solchen handelt es sich nämlich) mit einem 6-Gang-DSG sortiert, schnalzt nun ein siebengängiges die Stufen rein.

Wenn’s so schnell rauf geht, ist es natürlich wichtig, dass es genauso flott wieder runter geht. Für eine standesgemäße Verzögerung sorgt an den Vorderrädern eine fette Keramikbremsanlage, die ein Audi RS7 sponsorte. Hinten verzögern den Tschechen Bremsen vom Golf R. Abgesehen von den extrovertierten Rädern und den Stickern am Auto weist eigentlich kaum etwas auf die tatsächliche Power hin, die in diesem Skoda Octavia RS schlummert. Eben ein waschechter Sleeper!

Fassen wir dieses Irrsinns-Projekt zusammen: RM-Performance hat den kompakten Tschechen nicht nur einen Audi-Fünfzylinder beschert und diesen zusätzlich mit weiteren 183 PS aufgeblasen, sondern auch ein neues Getriebe und Allradantrieb verbaut. Und weil nicht der verliert, der bremst, sondern der, der früher bremsen muss, gibt’s Bremsen von Audi RS7 und VW Golf R. Da werden feine Details wie die im Octavia RS Fünfzylinder verbauten TT RS Schalensitze nur noch zur Nebensache.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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