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Seat Leon ST TGI: Dauertesttagebuch #7

Der Leon ist tot. Lang lebe der Leon: Nach rund einem halben Jahr im Dauertest verlässt uns der kompakte Erdgasler aus Spanien. Nicht aber, ohne vorhin noch Verstärkung zu rufen.

Text: Maximilian Barcelli

Allerdings übernahm nicht die brandneue Generation den Dauertest-Posten, zumindest noch nicht. Es ist aber kein Schaden, sich mit einem auslaufenden Modell zu beschäftigen, im Gegenteil. Und punkto Optik müssen wir zugegeben, dass einstweilen der „Alte“ unser Herz höherschlagen lässt. Schon klar, Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Außerdem hat sich die neue Generation bei uns noch nicht in Fleisch und Blut präsentiert – oder besser: in Blech und Öl. Dennoch – und jetzt wird’s ein paar Zeilen verdammt subjektiv – bevorzuge ich (noch) das Design des auslaufenden Leon. Nicht, weil Generation 4 schlecht aussieht. Tut sie ja nicht. Sondern weil Generation 3 so hübsch ist.

Die geometrische, klare, ernste Formensprache wurde mit dem Wechsel bewusst aufgegeben, die neue Generation sieht verspielter aus. Wie gesagt: Persönlich hatte ich immer eine Freude mit dem erwachsenen, sportiven Design der dritten Generation. Aus dem Quartett der VAG-Kompakten hat der Spanier irgendwie am meisten Sexappeal. Warum wir überhaupt so viel über das Design labern? Unser neuer Dauerttest-Leon erstrahlt jetzt endlich in einer Farbe, die sein fesches Exterieur gebührend in Szene setzt. Nicht die einzige Neuerung.

Die Gänge des Seat Leon werden nun händisch sortiert. Zwar ist an der großartigen Automatik nichts auszusetzen, aber irgendwie passt das manuelle Getriebe zum Wesen des Leon. Das ist nämlich grundsätzlich sportlich, insbesondere in der FR-Ausstattung. Und nicht nur vom optischen Standpunkt aus betrachtet: Das das Fahrwerk ist – ohne allerdings ruppig oder unkomfortabel zu sein – dynamisch ausgelegt und die Lenkung arbeitet sehr präzise. Da passt das knackige, unmissverständliche 6-Gang-Getriebe mit dem gut in der Hand liegenden Schaltknauf gut dazu.

Genauso wie die Sitze: Waren die beim Vorgänger – also beim vorangegangenen Dauertester, nicht beim Leon 2 – nicht gerade erwähnenswert, weil: stinknormale, solide Stoffsitze, so trumpft unser neuer Dauertester mit fabelhaften Sportsitzen auf. Die machen nicht nur einen weit wertigeren Eindruck, sondern sorgen auch für guten Seitenhalt. Bequem sind sie sowieso. Zusammengefasst: Es ist schon faszinierend, wie ein paar veränderte Ausstattungsmerkmale das Wesen eines Fahrzeuges verändern können. In unserem Fall, und der hat es gern sportlich: Zum Positiven. Auch, wenn das Navi beim Kreuzerlmachen ausgelassen wurde.

Apropos Navi: Vor allem im Innenraum macht sich bemerkbar, dass es dann doch Zeit für eine neue Generation wurde. Zwar ist alles vorhanden, was man so braucht – mal abgesehen vom Navigationssystem – aber modern sieht er nicht aus. Das hat aber auch seine guten Seiten: Die Bedienung, etwa von der Klimaanlage, ist dank analoger Lösungen deutlich intuitiver.

Der Motor unsres neuen Dauertesters wird weiterhin mit Erdgas befeuert. Wir sind gespannt, wie dieser mit dem manuellen Getriebe harmoniert. Der erste Eindruck: Zwar ist das Triebwerk auf Effizienz, auch auf finanzielle, ausgelegt, ein Stück mehr Spritzigkeit lässt sich aber erahnen. Mit einem zweiten Eindruck melden wir uns in Bälde.

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Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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